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fcstgchaltcn wird. Dieser Kopfputz steht wundervoll zu sam- mctncn Roden. Endlich I.u Crüole, eine kleine Krone aus weißen Nostn ohne Blätter, die man ganz hinten zwischen die Haarflechten setzen kann. — Außer der schon das vorige Mal erwähnten Orüme <le 0><Ionin, ist die ebenfalls von Guerlin erfundene Oleins emulsive zu empfehlen, die alle schädlichen Wirkungen entkräftet, die Nachtwachen und Ballanstrengungcn aus die Zartheit und Weiße der Haut ausüben. Traucrtoilette. Herr Hurcl, königlicher Hutmacher (Rue de Rivoli 42), verfertiget Hüte voll von eleganter und Rührung erweckender Trauer. Sic sind aus schwarzem, lang- harigcm Filz, mit seidenen Blumen und Schnüren, so wie sammctnen Bandschleifen von derselben Farbe. Sehr zweck mäßig sind auch die Trauerhüle aus grauem Kastor, mit Blu men und Zierrathen aus schwarzem Sammet. Schwarze Spitzen, Schärpen, Bcrtha's, Shawls und Tur bans zum Trauern, selbst schwarze Lrauerhandschuhe aus Seide oder Gaze, mit Sammet oder schwarzen Spitzen eingefaßt, die sich wie Manchetten ausnehmen, liefern die Häuser Violard, Privot und Madame La Rochel.le. S t ä d t e ch r o tt i k. Wien. Allen Tanzlustigen die frohe Nachricht, daß unser Walzerkönig Strauß von seiner Krankheit wieder hergestellt und bereits den ersten Ball gegeben hat. Der Genesene wurde von seinen zahlreichen Verehrern mit dem lautesten Enthusias- mug begrüßt. Brandenburg. Hier lebt ein hundertjähriger Veteran, welcher den ganzen siebenjährigen Krieg mitgemacht hat. Er erfreut sich noch der besten Gesundheit und ungeschwächter Geisteskraft. London. Die Anschlagskosten der im Jahre l837 dem Parlamente vorgelegten projcctirtcn Eisenbahnen belaufen sich auf die enorme Summe von Einunddreißig Millionen Pfund Sterling. Brüssel. Dieser Tage sprang, kurz vor dem Abgänge des Eisenbahnzuges nach Lüttich, der Kessel der einen Locomotive unter einem furchtbaren Knalle. Der Maschinist und der Koh lenheizer waren im Nu zerschmettert. Roch weiß man nicht die Ursache dieses Unglücks. Die Locomotive war von allen Ken nern als ein Meisterstück seiner Art anerkannt. Berlin. Hier gibt cs dermalen zwei Parteien. Die eine will ein Erdbeben vernommen haben, die andere nicht. In manchen Straßen sollen die Fenster und das Glaswerk in den Stuben geklirrt haben. — Der Dampfwagen ist auf der Pots damer Fahrt schon wieder einmal stehen geblieben. Ein Ecken steher sprach gutmüthig: „Na, Locomotive!, soll ich man ein Droschke! vorspannen?" Rom. Der russische Thronfolger befindet sich in unseren Mauern und hat die zuvorkommcnste Aufnahme gefunden. Stockholm. Auch hier hat in den ersten Tagen des Januars ein furchtbarer Orkan gewüthct und großen Scha den angerichtct. Die Wellen des Meeres wurden weit in die Straßen hinein getrieben. New-Pork. Die größte Wcihnachtsausstcllung hat un» streitig ein hiesiger Bäcker gehalten, bei welchem ein Kuchen von dreitausend Pfund zu schauen war. Paris. Durch den Lod der Herzogin von Würtembcrg ist unser Hof in die größte Bclrübniß versetzt worden, welche selbst auf die Gesundheit des Königs und der Madame Ade laide nachtheilig gewirkt hat. Beide befinden sich sehr leidend. Literarische Notizen. Allgemeines Theater lex icon. Hcrausgegcbcn von R. Blum, K. Herloßsohn und H. Marggraf. Von diesem zeitgemäßen Werke, woran die sachkundigsten Schriftsteller als Mitarbeiter Mitwirken, ist das erste Heft erschienen und entspricht den Erwartungen, die man an ein Werk dieser Art zu machen bcrccbtigt ist. Richt nur, daß cs Biographien und Geschichte des Theaters im Allgemeinen um faßt, erhält man zugleich eine Statistik der einzelnen Bühnen in's Besondere; ferner die hierher gehörige Literatur, eine Acsthetik und Technik des Theaters; so wie Musik, Alterthums- wisscnschaft, Mythologie u. s. w. Dieses namentlich für Bühnen künstler höchst wichtige Werk unterscheidet sich daher wesentlich von einem gleichzeitig erscheinenden Theater-Lexicon, welches der Regisseur des Leipziger Theaters, Herr Düringer, heraus gibt und das hauptsächlich das Technische des Theaters vor Augen zu haben scheint. Als Probe des erstgenannten Lexicons thcilcn wir einen Artikel mit, der namentlich für unsre Leser nicht ohne Interesse sein dürfte: Amalie (Maria Friederike Auguste, Herzogin von Sachsen). Es ist nun kein Gchcimniß mehr, daß die Verfasserin von Lüge und Wahrheit, des Oheims und anderer auf der deutschen Bühne in neuester Zeit mit dem entschiedensten Bei fall aufgcnommcncn dram. Arbeiten obigen Namen führt, und der Freund deutscher Literatur kann sich nur innig darüber freuen, daß das sächsische Königshaus, unter dessen Schirme so vieles Edle und Schöne gedeiht, für diesin Zweig unter seinen eignen Mitgliedern eine der gefeiertsten Blüthcn zeigt. In dcr Thal haben die Lust- und Schauspülc dieser Dichterin eine Epoche auf dcr deutschen Bühne gemacht, wie sic keine blos flüchtig vorübergehenden Erscheinungen hervorzubringc» im Stande sind. Es spricht sich in ihnen eine Kcnntniß des menschlichen Herzens, ein Blick in die einfachen Verhältnisse des Lebens, ein heiteres Auffaffen kleiner Schwächen und be lustigender Beziehungen dcr Charaktere aus, die sic zu geist-