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Der Salon. ^§16. Unter Verantwortlichkeit der Redaction der Eilpost. Druck von C. P. Melzer in Leipzig. 1839. Neuestes Bulletin der Moden. Paris, den NI. October 1899. reute werde ich Ihnen, meine schönen Leserinnen, zuerst ctws von den Coiffuren berichten, obgleich es noch nicht spät geng für einen solchen Artikel ist, da die fashionable Welt kaun ängelangt, oder wohl gar auf Reisen ist, und man weiß ja, daß das Feststehende dieses Hauptschmuckes erst inmitten der vielen und glänzenden Soireen und Bälle geschaffen wird, dcrn Nähe man freilich möglichst beschleunigt. Von allen Seiten sieht man demnach die Hände der anerkanntesten Arti st» sich regln und das Kaleidoskop der Vergangenheit in die sen interessanten Theile der Mode gespannt rütteln. . ^'nter scheint auch in den Coiffuren eine entzük- rmoe Einsam-, ,.ch einstellen zu wollen. Sie werden nach vorn in gcr'ppten, gewölbbogenartigen Bändern verschlungen, trab-"-' dir Hintere Theil dieser Coiffuren in Rollen zusam- sie eine dresche Krone bilden. Ich muß gestehen, e-" und anziehend aus- ine weiße Feder aus vollständige, welche L-eitc angebracht wird u. den Hals der Dame Au blondem Haar werde, sich aber jedenfalls > von dunklen Farben harmonischer im Contraste >r in diesem Augenblicke besonders bemerkenswert!) der Kopfzurechtesetzekunst eine große Umwälzung iben könnte, das sind die sogenannten Renais- -nme, welche Ferdinand Hamelin, Passage - No. 21. verkauft. Sie sind zumeist in Gold oder rtcm Silber, und scheinen wirklich den höchsten »Ukommcnheit erreicht zu haben. Trotz ihrer rei- und der feinen Leichtigkeit ihres graziösen Schmuk- billigcr Preis noch besonders hervorzuhebcn, und kt man sie schon fast an allen lebenden Madon- r Paris. — ich aber plötzlich prosaisch werden und die etwas >en der Herren berücksichtigen; der Herren, gestehen wir es uns, sie sind nichts weniger als etzten Vorstellungen der italienischen Oper haben e englisch-blaue Kleid rocke mit ciselirten oder ipfcn, oder auch wohl gründunkle Röcke, mit öpfen, ja auch schwarze Kurzröcke bemerkt, trug man meist in Sammet, in verschiedenen :t und zumeist auf weißem Grunde. talons trug man fast durchgängig von halb glänzendem Satin, kndeß sahen wir auch einige, wenn auch nur in kleiner Anzahl, mit Phantasicblumcn. Zn der Stadt und auf den öffentlichen Promenaden tragen unsre Fashionables gewöhnlich kleine Redingotcs, und alles be rechtigt zu dem Glauben, daß dieselben den ganzen Winter hin durch unter dem Paletot oder dem eleganten Bournouß wer den fortgetragen werden. Die beliebtesten Farben hiezu sind schwarz und Ourikaj, oder vuch wohl englischcsSchwarz. Ver gangenen Dienstag sahen wir in den Tuilerien eine Redingote ganz neuer Art, in Constantiner Molcttfarbe. Wir werden sie in der nächsten Nummer beschreiben und den Namen des Artisten angeben, da dieselbe sehr elegant und ansprechend war. Eben da bemerkten wir auch noch Westen von durchfädeltem Sammet oder großkörniger Seide in dunklen Farben. Die Formen derselben waren indeß noch nicht verändert, nur die Shawls waren ein wenig höher zugeknöpft, oder man trug sie mit dem sogenannten englischen Kreuzschnitte. Vor dem Schluffe müssen wir auch noch einer unbestreitbar nützlichen Mode gedenken, und das sind die Gamaschen, welche Coquelaerts in der Rue Gaillon No. 11. verfertigt und die sehr solide und elegant sind. Sie fallen wie angegossen auf den Stiefel oder Schuh, haben einen Rundschnitt und sind mit elastischen Fäden von eigner Composition durchzogen, die das Herauf- und Herabsteigen der Besitzer sehr und zweck mäßig berücksichtigen. Hochachtungsvoll u. s. w. Ihre Melanie. Kleine Weltschau. Für das kirchliche Jubelfest, welches drei Tage hindurch, vom 1. November an, in der Mark Brandenburg gefeiert werden soll, werden bereits alle Anstalten getroffen. Die ganze königliche Familie wird das heilige Abendmahl in der Kirche zu Spandau feiern, wo es der Kurfürst Joachim II. im Jahre 15llH zum Erstenmal nach evangelischem Ritus ge feiert hat. Bei wem das Glück cinkehrt, der kann's zu was bringen. Ein Mann in Nottingham ist in einem Jahre mit sieben Kindern beschenkt worden. Im vorigen Herbst kam seine Frau mit drei, jetzt mit vier lebendigen Kindern nieder. Alle sieben sind wie die Mutter frisch und gesund, und haben guten Appetit. Auch die besten Champagner-Trinker werden jetzt angefüKt; man hat es in der Zubereitung des deutschen Weines nach Art des Champagners, so weit gebracht, daß man d..> mischen