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dessen Lpfer sie werden sollte, außer und entfernte sich niedergeschlagen nrkt ihren 1. und 2. als Eugem'c plötzlich erfuhr, daß ihr nachher mit einem andern Mädchen können Jeden, der sich für's Theater interessier, dieses gehalt volle Werk nicht genug empfehlen. Rache einer verlassenen Braut. Eugenr'e Lrempson, in einem Dorfe bei Versailles, war achtzehn Eine originelle Selbstdispcnsation. Ein Ta gelöhner katholischen Glaubens hat sich ganz kürzlich auf he^st originelle Weise Dispensation verschafft. Er war Witwer mit fünf Kindern und gedachte seine Schwägerin zu hcirathen, aus dem haltbaren Grunde, weil ihn keine Andere wollte. Er kam deshalb um Dispensation ein, und vierzig Thalcr sollten die Ehe zu einer erlaubten machen. Vierzig Thaler und ein Tagelöhner sind in der Regel völlig getrennte Dinge; Tage löhner und Schwägerin aber blickens nicht. Zu dem gefor derten Gelbe fand sich freilich kein Rath. Die Schwägerin führte indeß dem Schwager die Wirthschaft, und Beide thaten, als daß doch Es wären sie Mann und Frau. 7 die Welt Augenzeuge dieser Verhältnisse wurde, wollten sie getraut sein. Der gute Tagelöhner geht zum Prediger, sei nun gewiß die höchste Zeit zu genannter kirchlicher Handlung und für das Geld wäre gesorgt, könne er cs auch erst in einigen Wochen bezahlen. Das Paar wird getraut. Der Zahlungstermin kommt heran und die Mahnung um die vierzig Thalcr blieb nicht aus. Der gute Tagelöhner sagt abe» in seiner schlichten Weise: „Ich habe ein Paar Groschen in eine Lotterie gesetzt und wollte mit dem Gewinnste bezahlen. Aber der Himmel war augenscheinlich dagegen. Ich gewann nichts als die Ueberzeugung: Läßt sich die Dispensation geben für Geld, geht sie auch wohl ohne Geld. Ich bin doch nun getraut und habe ich einmal die vierzig Thalcr, so machen sie eine Ehe nicht heiliger, wohl aber kommen sie meinem Weibe und Kindern zu Gute, wenn ich sie behalte. Ich würde sie also auch nicht hergeben, wenn ich sie auch hätte." — Diese Philosophie des Tagelöhners machte viel Aufsehen. Man fand seinen Scharfsinn zwar verdrüßlich, es ließ sich aber von ihm weiter nichts erlangen. Miszellen. Seltsames Beispiel von Wasserscheu. In einem Dorfe bei Pesth erkrankte vor Kurzem ein Landmann, Gatte und Vater mehrer Kinder. Bald gaben sich alle Zeichen der Wasserscheu kund. In einem von Raserei freien Augenblicke fragten ihn die Anwesindcn, ob er sich nicht erinnere, je von einem tollen Hunde gebissen worden zu sein? Der Kranke verneinte es und bctheuerte, daß er sich nie entsinnen könne, einen wüthenden Hund nur gesehen zu haben. Doch erklärte er, daß vor neunundzwanzig Jahren seine Mutter in Folge eines Hundebiffes, da er vierzehn Monate alt und noch Säug ling war, an der Wuth starb. Die Raserei des Unglücklichen kchnc wieder, und er verschied unter den größten Schmerzen. Jahre alt, als der Sohn des Gärtners Matteau, in dem selben Dorfe, sich um ihre Hand bewarb. Die beiden jungen Leute verständigten sich bald und Alles schien ihnen eine freund liche Zukunft zu versprechen. Indeß wurde die Verheirathung von Matteau immer weiter hinauszeschobcn und schon waren vier Jahre verstrichen, Bräutigam drei Tage Hochzeit machen wollte. lieber den Vcrrath, sich, beschloß sie, sich zu rächen. Sie verschaffte sich ein langes, scharfes Messer, erwartete Matteau an der Stelle, wo er ge wöhnlich mit ihr zusammen zu treffen pflegte, und stieß ihm nach wenig Worten dasselbe in die Brust. Die Wunde war gefährlich und hätte leicht tödtlich werden können. Indeß war der Verletzte nach einem Monate wieder hergcstcllt, ohne jedoch gegen die Unglückliche besser gesinnt zu sein, als er es vorher gewesen. Sie erschien vor Kurzem vor dem Assii'cn zu Versailles. Ihr Aeußercs war angenehm, obgleich eine außerordentliche Blässe ihr Gesicht bedeckte und ihre Augen ganz erloschen schie nen. Sie war sehr einfach gekleidet und nahm an Allem, was um sie her vorging, keinen sonderlichen Anthcil. Matteau, der gegen sie auftrctcndc Hauptzeuge, war ein sechsundzwanzigjäh riger ganz gewöhnlicher Baucrnbursche, ohne allen Ausdruck in seinen Zügen, sogar ohne schickliche Haltung der von ihm Hin-, tergangencn gegenüber, die ihm ganz fremd geworden und der er keine der erschwerenden Aussagen ersparte, die ihre Verur- theilung veranlassen konnte. Eugenie hatte sich, nach der von ihr verübten That, nach Als cs nun so weit kam, Hause begeben, und sich mehre Stiche versetzt, die zwar nicht lebensgefährlich, doch von der Art waren, daß sie dadurch das Gehör verloren, so daß sie genöthigt war, sich dicht neben dem Präsidenten zu stellen, damit sie Lessen Fragen verstehe. Sie antwortete mit leiser, unsicherer Stimme und schien keinen Sinn für das zu haben, was um sie her verging. Selbst als von den Geschwornen ihre Freisprechung ver kündet war, bemerkte man nickt den mindesten Anflug von > Freude in ihrem Gesichte. Sic ließ sich willenlos aus dem Saale führen Angehörigen. Erklärung der Modcnkupfcr. Hut von Gros de Naplcs. Moussclineklcld. 3. Crcpp-Hut. Manlclct mit Spitzen garnirt. 4. Rcit-Eostüme für Herren. Hoher Hut mit hoch unige- scklagenen Krempen. Rund ausgeschnittenem Frack mit Gold knöpfen.