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daßnn der Arzt eine halbe Flasche Burgunder erlaubt habe, men soll, herauszugeben. Abgesehen, daß dieser Briefwechsel Am ndern Tage wurden dem Künstler von seinen Freunden wohl wenig Poesie enthalten dürfe, würde seine Publikation und Verehrern nicht weniger als viertausend Flaschen Bur- keineswcgcs der Diskretion und dem weiblichen Zartgefühle der gunir überschickt. Dame zu Ehren gereichen. Le Taglioni in St. Petersburg. Bei einem Balle, worin die Tänzerin auftrat, begab sich der Kaiser Nikolus selbst auf die Bühne. Als er die Taglioni bemerkte, trat r aus sie zu und fragte, warum sie kein Bouquet bei sich führe Die Tänzerin zeigte auf diese Worte ihr schönes BIu- menbuquct vor. So wollen wir tauschen, sprach der Kaiser, übercichte ein Bouquet von Diamanten und empfing dafür das glumenbouquet, welches er während der ganzen Vor- stellug in der Hand behielt. Für ein neu einzustudirendcs Balle sind funfziglausend Rubel bewilligt worden. Musi k. Fhal berg. Nachdem dieser erste Pianist Deulschland's Dressen bezaubert hatte, (wie verlautet, ist er vom Könige von Lachsen zum königlichen Kammervirtuosen ernannt wor den,) gab er auf seiner Durchreise auch in Leipzig zwei Con- zerte, welche beide außerordentlich besucht waren, und seit Pa- ganiri und der Schröder-Devicnt entsinnt sich Referent keines ähnlichen Enthusiasmus, welcher einem Künstler in Leipzig zu Thcil geworden wäre. Der Zufall wollte es, daß ein gleich falls bedeutender Pianist, Herr Drcy schock aus Prag, den Abend vorher conzertirte und sich außerordentlichen Beifalls er freute; aber er mußte die Palme zu Thalberg's Füßen niedcrlcgen. Wie verlautet, begibt sich der große Künstler nach zt siegt in Italien und Clara eiten Marsch nach Paris. So unst gleichfalls in Europa. W a r n u n g s sp i e g e l. Aerztliche Warnung. Mehre Aerzte haben den Grund der Gebrechlichkeit vieler Personen darin gefunden, daß letztere als Kinder von den Wärterinnen auf freien Armen getragen wurden. Die Aerzte rathen daher als sehr heilsam an, die Kinder nur im Mantel zu tragen. Literarische Notizen. Englische Journale. Walter Scott erschrick sich im Laufe von fünf Jahren drei Millionen Franken. Lord Byron erhielt in lctztrer Zeit für jeden einzelnen Bers von seinem Verleger eine Guinee. Lady Byron. Wie verlautet, beabsichtiget diese Dame den Briefwechsel mit dem verstorbenen Gatten, woraus das Publikum über die Gründe ihrer Ehescheidung in's Klare kom- Eine neue Geschichte Napoleon's. Diese erscheint jetzt und zwar in sehr prachtvollem Gewände bei I. Weber in Leipzig, welchem das Publikum schon manche geschmackvolle Ausgabe gediegener Werke verdankt. Das genannte Werk ist von dem anerkannten Laurent verfaßt und mit fünfhundert, von Horaz Vernet gezeichneten Holzschnitten, geschmückt. Das Ganze wird aus dreißig Lieferungen bestehen, wovon all monatlich zwei erscheinen. Nationalversammlung dculscherLyriker. Hier von ist bereits der Erste Band erschienen, welcher alle bedeu tende lyrische Dichter von Haller bis Goethe umfaßt. Die Ausstattung ist sehr geschmackvoll. Amerikanischer Buchhandel. Die literarischen Er zeugnisse haben sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Der Verkauf der Verlagswerke belief sich im Jahre 1836 aus 1,350,000 Dollars. Ein einziger Buchhändler zahlte im Ver laufe von fünf Jahren nicht weniger denn 1,350,000 Dollars Honorar. Die zahlreichsten Werke sind die für den Unterricht, und von einzelnen Compilationen der Geographie wurden 200,000 bis 300,000 Exemplare in zehn Jahren verkauft. Im Jahre 1834 wurden 251 Originalwerke und 198 Uebersctzunger aufgelegt. Das Verhältniß der Originalwerke zu den fremder hat sich seitdem verdoppelt. Miszellen. Der Kaiser Monopatapans. Bei seinem Hofe ist die Einrichtung getroffen, daß wenn seine Majestät niest, die ihm zunächst Befindlichen „zur Gesundheit" rufen, doch so laut, daß man es in den anstoßenden Gemächern hört. Die daselbst Befindlichen eilen an die Fenster und rufen „zur Ge sundheit" auf die Straße hinab. Nun beginnt das Volk gleich falls an den Rufen Antheil zu nehmen und bald wünscht die gesammte Stadt dem Kaiser „zur Gesundheit". Außerordentliche Fruchtbarkeit. Ein Steuerein nehmer in Rußland war mit zwei Frauen verhcirathet. Davon gebar ihm die erste viermal Vierlinge, siebenmal Dril linge, sechszchn Paar Zwillinge. Im Ganzen wurden ihm von beiden Frauen sicbenundachtzig Kinder geboren. Die angeklagte Mulattin. Unlängst ward eine arme Mulattin angcklagt, daß sie ihre Herrin habe vergiften wollen; sie habe auf die Austern ein fremdartiges Pulver ge streut. Das Pulver ward chemisch untersucht und erwies sich als durchaus unschädlich. Die getreue Dienerin hatte das