760 45. Physikalische Geographie. Oberhand über das Chlornatrium. Der den Karnallit über deckende Salzthon wurde wahrscheinlich später durch mässig verdampftes Meerwasser zugeführt. Der Kainit in grösserer Tiefe soll dadurch entstanden sein, dass die Deckschichten barsten, und so das Tagewasser zum Karnallit durchdrang, der auf diese Weise tbeils in Kainit, theils in Hartsalz verwandelt wurde. Gr. Pechucl-Lösche. Westafrikanische Laterite. Ausl. 1884, 401-407, 422-428f. Die Lateritbildungen sind den tropischen Gegenden eigen- thümlicb, wie denn dieselben in Indien von Medlicott und Blan- ford, in Westafrika von Lenz und M. Buchner näher untersucht worden sind. Mit dem Worte Laterit allein ist übrigens noch keine eindeutige Bestimmung gegeben, denn wie Dölter richtig hervorhebt, muss man auch das Muttergestein kennen, aus welchem jener hervorgegangen ist. Im allgemeinen aber lassen sich die Laterite im Westen von Afrika als lebhaft gefärbter, eisenschüssi ger Lehm bezeichnen, es sind die Verwitterungsprodukte ver schiedener Gesteinsarten, die unter dem Einflüsse der Atmo sphärilien in diesen Zustand versetzt wurden. Die in ursprüng licher Lagerung zu findenden Laterite besitzen meist ein zelliges, die in sekundärer Lagerung befindlichen besitzen ein zelliges Gefüge. Die Erosion setzt diesen lockeren Massen stark zu, so dass sich abenteuerliche, an die Erdpyramiden Tirols erinnernde Gestalten herausbilden. Einschlüsse irgendwelcher Art sind selten, doch kommen solche stellenweise auch in grösserer Menge vor, so zumal in der Umgebung von Vivi, und nach Monteiro trifft man südlich vom Kongo häufig grössere Malachitstttcke im Late rit eingebettet an. An der Meeresküste überlagert dichter Laterit alle anderen Formationen, und es ist nach dem Verfasser wohl denkbar, dass der sogenannte Passatstaub in vielen Fällen Laterit- staub ist. Jedenfalls hat man es mit einer sehr jungen Bildung zu thun; da die Durchlässigkeit des Stoffes eine sehr bedeutende ist, so kann Latcritboden nur dann fruchtbar gemacht werden, wenn sich Gelegenheit zu kräftiger Bewässerung bietet. Gr.