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des Aussenrandes eingesenkt. In die Oberfläche cingeticft befindet sich central eine flache, nur 5 nun tiefe, 80 mm weite Schale und rings von dieser mittleren Schale unmittelbar an dieselbe anstossend und dicht nebeneinander gereiht 16 becherförmige bis 30 mm tiefe Vertiefungen. Zur Aufnahme des Quecksilbers dient ein Uhrglas, flachgewölbt, 5 mm tief, von 88mm Durchmesser, das auf die mittlere Schale des Thongefässes aufgekittet ist. Der Rand des Uhrglases ragt mehrere Millimeter über den Rand des Thongefässes. Je nach der Menge des daraufgebrachten Quecksilbers kann der Apparat empfindlicher gemacht werden. Ende des Jahres 1882 wurde eine Anzahl (50) dieser Apparate im Grossherzogthum Hessen aufgestellt und controllirt. Erdstösse wurden angezeigt: am 27. Juli 1883 Darmstadt und Umgebung, am 15. Juli 1883 Wiesbaden, welche auch das Seismometer zu Hochheim anzeigte; am 4. Dez. 1883 Friedberg und Nauheim in der Wetterau. Das Instrument kostet 2,5 M. und es sind 0,5 kg Quecksilber erforderlich (2 M.). Sch. Erd-Erzitterungen. Naturf. 1881, iG0-lG2f. Ueberblick über verschiedene Arbeiten von Bertelli, Rossi, Melzi, cf. auch Wien. Ber. (1) LXXXVIII, 454. Milne. Earth Tremors. Nature XXIX, 45G-459f. Die Untersuchungen über mikroseismische Bewegungen haben hauptsächlich in Italien und in Japan stattgefunden, und es ist schon mehrmals über einige der einschlägigen Arbeiten in den Fortschritten berichtet worden. In Nature (und Naturf. Ueber- setzung) findet sich eine übersichtliche Zusammenstellung. Man kann folgende Arten von Bewegungen der festen Erdrinde unter scheiden: Erdbeben, Erdpulsationen (Enderscheinungen grosser Erdbeben, Erschütterungen von beträchtlicher Amplitude, aber langsamer Periode), Erd-Oscillationen (Hebungen und Senkungen), und Erderzitterungen (von sehr geringer Amplitude aber schneller Periode). Die künstlichen Erderzitterungen (durch Fahren der Eisenbahnzüge, Arbeiten der Maschinen u. s. w.) mussten sorg fältig ausgeschlossen werden; es zeigt sich, dass diese Bewegungen 46*