722 45. Physikalische Geographie. einem Punkte anhält, ist selten kürzer als eine Minute, oft zwei oder drei, und in einem Falle dauerte sie 12 Minuten. Sch. J. Johnston-Lavis. Earthquakes. Nature XXX, 6O8-G12f. Der Verfasser giebt eine Anzahl von Apparaten für Registri- rung der Horizontal- und Vertikalcomponente von Erdstössen an; Amplitude und Azimuth der Stösse sollen dadurch angegeben werden. Wie weit die Apparate, wenn sie ausgeführt werden, sich bewähren, ist noch nicht feststellbar. Einer dieser Apparate mag beschrieben werden. An einem Pendel mit schwerer birnförmiger Linse ist ein Seidenfaden befestigt, welcher durch eine durch bohrte in einem sehr festen Gestell angebrachte Glasplatte hin durchgeht. Die Durchbohrung muss sehr eng, mit nach der Durchbohrung in der Mitte hin abgerundeten Falten, hergestellt sein. Der Seidenfaden trägt eine lauge Drahtgabel, an welcher ein Schlitten befestigt ist, welcher auf einer vertikalen Säule empor gehoben werden kann. Macht das Pendel eine seitliche Schwin gung, so wird der Seidenfaden seitlich aus der Oeffnung heraus gezogen und hebt dabei den Schlitten an der vertikalen Säule hoch. An dem Schlitten ist durch ein Hebelsystem ein Schreibstift be festigt, welchem eine rotirenden Trommel gegentibersteht. Die Bewegungen des Pendels werden also in Curven auf dieser Trom mel wiedergegeben. Das birnenförmige Pendel findet auch bei fast allen übrigen Apparaten Verwendung. Uebrigens sind die Apparate sämmtlich von ziemlich bedeutendem Umfange. Sch. G. R. Lepsius. Ueber ein neues Quecksilberseismometer und das Erdbeben im Jahre 1883 bei Darmstadt. ZS. d. d. geol. Ges. 1884, XXXVI, H. 1, p. 29-37f. Eine Umänderung des Quecksilberseismometers von Caccia tore. Der Apparat besteht aus einem runden Gefässe aus gebranntem Thon von 191 mm Durchmesser und 60 mm Randhöhe, die Ober fläche des Gefässes ist 15-20 mm unter die Ebene der Oberkante