710 45. Physikalische Geographie. Damit hängt zusammen die Erklärung, wie es kommt, dass die Ausbrüche nur zu gewissen Zeiten erfolgen und dass die Thätigkeit der Vulkane eine intermittirende ist. Die Laven erlangen offen bar die Eruptionsenergie nur in einem Theil des Behälters, durch brechen die Decken und dieser Theil der Lava entleert sich. Die Spalten schliessen sich und die treibende Kraft entwickelt sich von Neuem. Auch muss erklärt werden, wie es kommt, dass die Vulkane ungeheure Mengen von Wärme abgeben, ohne dass eine Abkühlung erfolgt, und wie es kommt, dass die Vulkane nur in Gebieten liegen, welche jüngst gehoben wurden, oder noch jetzt gehoben werden. Sch. II. Hornstein. Zur Hypothese über Vulkanausbrüche. Naturf. 1884, 103-105; ZS. d. dtsch geol. Ges. XXXV, 636f. Hier mag aus der schon im vorigen Jahre den Hauptpunkten nach referirten Arbeit folgende Betrachtung folgen: Nimmt man die Dicke der starren Erdkruste = 100 Ml an und die Zeit, seitdem die Erstarrung begonnen hat, gleich 400 Millionen Jahren, so sind durchschnittlich im Jahr 100:400000000 Ml = 1,875 mm erstarrt. Muss man nun auch annehmen, dass die Dicke der jährlich erstarrten Schichten anfangs eine viel be trächtlichere gewesen sei als nachher, dass dieselbe allmählich mehr und mehr eine geringere geworden ist, indem anfangs, da die Erde noch eine grössere Gesammtwärme besass, auch eine grössere Wärmemenge ausgestrablt wurde, so mussten doch die jährlichen Differenzen bald kleiner werden und sind sicher schon sehr lange minimale geworden. Daher wird die Annahme be rechtigt sein, dass bei jener durchschnittlichen Dicke der Er- starrungsschicht von 1,875 mm die jetzt jährlich erstarrende Schicht eine Dicke von 1 mm haben kann. Unter diesen Vor aussetzungen beträgt der Raum, den die jährlich erstarrende Schicht einnimmt r = der Erdradius; 100 Ml = 758,5 m in mm. Dieser Ausdruck wird = 4zr(r 2 —r-J- J / 3 ) und ergiebt etwas