644 44. Luftelektricität. E. Less und R. Assmann. Die Gewittererscheinungen in Berlin am 13. Juli. Das Wetter 1884, I, 86-89-J-. Nachdem am Morgen des 13. Juli die Atmosphäre durch starke Sonnenstrahlung gelockert war, trat am Mittag ein gewitter artiger Zustand ein, welcher sich im raschen Entstehen und Ver schwinden weisser Haufenwolken und in kurzen, schwachen, meist südslidwestlichen Windstössen äusserte. Am Barometer war eine gewisse Unruhe sichtbar, während im Ganzen der Luftdruck in raschem Sinken begriffen war. In den nächsten Stunden bildeten sich am Barographen feine, aber deutliche Zacken aus, welche allmählich grösser wurden. Um 5 3 / t Uhr erster Donner. Um 6 1 ' 3' begann mit gleichzeitigem Regen der Anstieg der Barographen- curve, die bis 6 h 30' um 0,9 mm anstieg. In dieser Zeit schlug der Wind von WSW nach N und dann nach NW um. Bei dem zweiten Gewitter am Abend desselben Tages stieg das Barometer von IO 1 ' 3' bis 10 h 10' um 1,3 mm. In Magdeburg war ein im Ganzen analoger Verlauf der Barographenzacken beobachtet worden, und zwar um 2 Stunden 5' früher. Hier machte das Barometer in 10' den fast unerhörten Sprung von über 3 mm. _ l. o. Angot. Gewitterstudien in Frankreich und Italien. Ann. de la Soc. met. de France 1883, Oct.; D. Met. ZS. I, 169-170. 1884f; Lum. electr. XI, 77. 1884. Ausführliches Referat über das grosse Werk von Ciro Ferrari über die Gewitter Oberitaliens. Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses letzteren Werkes ist die Bestätigung des auf der deutschen See warte zuerst gefundenen innigen Zusammen hanges zwischen Gewitterbildung und kleinen barometrischen Depressionen. Während nun Ferrari einen ähnlichen Zusammen hang zwischen den grösseren barometrischen Depressionen und den elektrischen Vorgängen bestreitet, weist Angot auf die schon 1867 von Hm. Fron (Ann. d. 1. S. met. d. Fr. 1867) ermittelte Thatsache hin, dass die Gewitter mit den gewöhnlichen De pressionen in engem Zusammenhang ständen, dass sie nämlich auf der sogenannten „gefährlichen Hälfte des Wirbels“ ausbrechen,