44. Luftelektricität. 628 gischen Erscheinungen entworfen, welche als typische Merkmale bei der Bildung von Gewitter und Hagelstürmen auftreten. Hieran knüpft sich die Entwickelung einer Theorie dieser Phä nomene auf dynamischer Grundlage. Die Luft-Wirbel sind die entscheidende Bewegungsart für das Zustandekommen von Ge witter- und Hagelstürmen, sie genügen zur Erklärung der mannig faltigen Einzelerscheinungen. In dem zweiten Theile werden die elektrischen Vorgänge als nothwendige Folge der Wirbelbewegungen dargestellt. Als unmittelbare Quelle der hohen elektrischen Spannungen nimmt der Verfasser die Reibung sowohl ungleichartiger als auch gleichartiger in der Luft schwebender Körper theils an einander, theils gegen die Luft an. Die hierdurch entstandenen schwachen Spannungen werden durch Condensation uud Vereini gung vieler kleiner Tropfen und Krystallnadeln zu grossen Tropfen und Hagelkörnern sow’eit vermehrt, dass die hohen Spannungen des Blitzes daraus resultiren. Dass die normale Luftelektricität an der Bildung der Gewitterelektricität wesent lichen Autheil habe, wird bestritten. Eine zureichende Erklärung der ersteren zu geben, hält der Verfasser für verfrüht, weist indessen darauf hin, dass die Reibung der Eiskrystalle, Staub- theilchen und Wasserbläschen, welche in den verschiedenen Jahreszeiten mit verschiedener Geschwindigkeit erfolge, muth- masslich die Ursache der normalen Luftelektricität und ihrer wechselnden Stärke sein würde. Die zahlreichen Einzelerörte rungen dieser Abhandlung müssen im Original nacbgelesen werden. L. IF. C. d’Espiennes. Recherches sm- la nature et la cause des orages. Ciel et Terre V, 306-313, 1884; D. Met. ZS. I, 418. 1884f. Das Verhältniss der grossen Cumuli zu den Cirrus-Schleiern wird einer zutreffenden auf gute Beobachtungen gestützten Schil derung unterworfen. Die scharfe Trennung, welche der Verfasser zwischen Wärmegewittern und solchen, welche Depressionen begleiten, macht, dürfte etwas gewagt sein. L. H.