dreimal täglichen Beobachtungen von 44 mitteleuropäischen Sta tionen abgeleitet. Die mittlere Bewölkung in den Abendstunden liegt in ganz Mittel-Europa stets unter dem Monatsmittel, wovon nur Höhenstationen in einzelnen Monaten Ausnahmen erkennen lassen. In den Morgenstunden werden an den Küstenstationen der Nord- und Ostsee fast das ganze Jahr die höchsten Bewöl kungsgrössen gefunden, weil in der dort stets mit Wasserdampf erfüllten Luft zur Zeit des Temperaturminimums die stärkste (Kondensation eintritt, während an den von der See entfernteren Stationen im Sommer der Einfluss des gegen Mittag am stärksten wirkenden aufsteigenden Luftstromes schärfer hervortritt. Für das Binnenland ist der normale Gang der täglichen Bewölkung etwa folgender: in der kühleren Jahreshälfte herrscht gegen Morgen die stärkste Bewölkung, gegen Mittag nimmt dieselbe eine mittlere Grösse an und erreicht am Abend ihr Minimum, worauf im Verlaufe der Nacht wieder eiue Zunahme der Wolken menge eintritt; in der wärmeren Jahreshälfte zeigt der Morgen himmel eine mässige Bewölkung, die aber mit der Zunahme der Sonnenhöhe wächst, darauf mit sinkender Sonne wieder abnimmt und am Abend ihr Minimum erreicht, durch die nächtliche Aus strahlung wird dann in geringerer Stärke als im Winter gegen Morgen eine Zunahme der Bewölkung bewirkt. Die zweistünd lichen Beobachtungen von Crefeld und vierstündlichen von Wien bestätigten diese Resultate. Im letzten Theile der Abhandlung construirt der Verfasser von 12 deutschen Stationen nach den täglichen Wetterberichten der Seewarte für Januar 1877-83 und für Juli 1877-82 nepbische Windrosen, in welchen meistens die SW-Winde die stärkste Be wölkung zeigen. Ferner vergleicht er die Vertheilung der jähr lichen Bewölkung mit der SnpAN’scben Regenkarte von Mittel- Europa und findet in vielen Gegenden Uebereinstimmung, z. B. im Harz und einigen anderen Gebirgsländern hohe Bewölkung und hohe Niederschlagsmengen, im Inneren Böhmens geringen Niederschlag und schwache Bewölkung. Dagegen hat der grösste Theil Norddeutschlands eine hohe Bewölkung bei mässiger oder sogar geringer Niederschlagsmenge. Weiter decken sich im