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wölkung in den kühleren Jahreszeiten, Herbst und Winter, die geringste Wolkenmenge in den wärmeren Jahreszeiten, Frühling und Sommer ein. II. In Hochgebirgsgegenden oder an isolirt liegenden hohen Beobachtungsorten findet sich umgekehrt die grösste Bewölkung in den wärmeren Jahreszeiten, die geringste in den kühleren. III. In Mittel-Europa mit Ausschluss der Alpen vertheilt sich die Bewölkung nach den Jahreszeiten so, dass im westlichen und nordwestlichen Theile das Maximum der Himmelsbedeckung im Herbst, das Minimum im Frühling, im östlichen und südöstlichen Theile dagegen das Maximum im Winter, das Minimum im Som mer erscheint. Den ersten Satz erklärt der Verfasser daraus, dass die Grösse der Bewölkung nur von der relativen Feuchtigkeit abhänge, welche bei höherer Temperatur sieh vermindert, den zweiten daraus, dass Berggipfel oder Höhenstationen, welche im Sommer in oder dicht unterhalb der Luftschicht mit hohem relativen Feuchtigkeitsgehalte lagen, also fast stets bedeckten Himmel hatten, im Winter über diese Schicht zu liegen kommen, den dritten endlich daraus, dass in den Küstenländern, namentlich an der Nordsee, die durch Seewinde nach dem Lande getriebene Luft im Frühling wärmere, im Herbst kühlere Regionen zu passiren habe, und daher im Frühling eine Auflösung der etwa bereits gebildeten Wolkeu, also das Minimum, im Herbst eine um so stärkere Neubildung, also das Maximum von Wolken ein- trete, während der Osten und Südosten des Gebietes die normalen Bewölkungsverhältnisse zeigen. — Diese Resultate wurden auch durch die Anzahl der trüben Tage in den verschiedenen Jahres zeiten fast überall bestätigt, während das Erscheinen der Maxima und Minima heiterer Tage von dem Eintreten der Minima und Maxima der Bewölkung etwas mehr Abweichungen darbot. Die grösste Anzahl heiterer Tage, 120 im Jahre scheint Calw im Schwarzwald, die geringste, 9 Helgoland zu besitzen, die meisten trüben Tage, 249 im Jahre, fanden sich auf Burg Hohenzollern, nächstdein, 246 auf Helgoland, die wenigsten trüben Tage, näm lich 44 zu Schopfloch im schwäbischen Jura. Auch die Anzahl