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42. Meteorologie. 368 peratur über dem Lande nicht mehr sinkt — Zur Bestätigung dieser Theorie wird vom Verfasser noch Bi.anford’s Unter suchung über die Luftdruckdififerenzen beim Wechsel der Land- und Seewinde an der Küste von Bengalen (s. diese Ber. 33, 1168-1169) angeführt. Lss. II. Fritz. Der Wisperwind. ZS. f. Met. XIX, 246-248f. Der Wisperwind ist eine sehr kühle locale Luftströmung am Eingang zum engeren Rheinthale bei Bingen und in der oberen Strecke dieses Thales, die sich an warmen heiteren Tagen gegen Abend entwickelt und am Morgen bis gegen 9h mehr oder weniger heftig auftritt. Ihre Entstehung ergiebt sich daraus, dass die Luft über der grossen Rheinebene südlich des Taunus während des ganzen Tages durch die Sonne erwärmt wird, während das Thal zwischen Bingen und Lorch am Morgen erst viel später Sonne erhält und am Nachmittag schon zu sehr früher Stunde wieder im Schatten liegt. Daraus folgt ein vor Sonnen untergang beginnender und bis lange nach .Sonnenaufgang an haltender Luftzug an der Thalsolile gegen die freie Rheinebene mit ihren wärmeren aufsteigenden Luftmassen hin, wobei die Abkühlung für Bingen, Rüdesheim und selbst einige entferntere Orte durch die Ausdehnung der Luftmassen beim Austritte aus dem engen Rheinthale noch vermehrt wird. Das bei Lorch aut der rechten Rheiuseitc einmündende und den ganzen Tag hin durch von der Sonne beschienene Wisperthal hingegen, in welchem früher die Ursache der Erscheinung gesucht wurde, dient höchstens als Zuleitung für die dem kühlen Rheinthale von oben zufliessende Luft. Lss. Billwiller. L’influence des Alpes sur le caractere des vents et des precipitations aqueuses dans notre pays. Arch. sc. phys. (3) XII, 474-476f. (Aus der Societe Helvetique des Sciences Naturelles 16./18. Sept. 1884.) Der Verfasser erklärt in diesem Vortrage, dass ohne das Vorhandensein der Alpen die atlantischen Westwinde un zweifelhaft in der Schweiz, ebenso wie im grössten Theile