vom rauhen Lande zurückgehaltenen Luft liegen dürfte, welcher sich eine Strecke weit in See fortpflanzt und erst durch eine etwas grössere Druckdifferenz überwunden wird. — Ferner wen det sich Koppen gegen die Annahme Hann’s, dass auf der dem herrschenden allgemeinen Winde abgewendeten Küste der Land wind der stärkere sei und die Seebrise oft nur ein Abflauen des herrschenden Windes bewirke. Es scheinen vielmehr in den Tropen an Küsten in Lee stetiger Strömungen (Passate oder aus gebildete Monsune) zwei verschiedene Fälle vorzukommen: ent weder es bildet sich, wenn auch nur für wenige Stunden, ein See wind aus, und dieser Seewind ist in der wärmsten Tagesstunde stärker als der Landwind zu irgend einer Zeit — so ist cs z. B. in Bombay im Winter; oder es entsteht kein Seewind, sondern der Passat weht ununterbrochen und zwar zur wärmsten Tageszeit am stärksten — so auf Ascension, Mauritius und Oahu. Das Maximum der Windstärke fällt also überall auf die ersten Nach mittagsstunden, während die Minima derselben an den Orten der ersten Kategorie auf die Wendestunden der Land- und Seebrise fallen, an jenen der zweiten auf die Nacht. Welcher der beiden Fälle statt hat, wird davon abhängen, ob der Wärmeiiberschuss des Landes gegen die See gross und ausgedehnt genug ist, um am Meeresspiegel den allgemeinen Gradienten des Passats zu überwinden, oder ob der durch die Erwärmung der untersten Schicht bewirkte Luftaustausch zwischen dieser und den oberen Schichten über die durch dieselbe Ursache herbeigeführte Ab schwächung des Passatgradienten überwiegt. Ist die Leeseite ein steiler Absturz, so dürfte das Mitreissen von Luft durch Reibung die Aspiration des Landes vergiössern und die Erzeugung eines Seewindes erleichtern, z. B. an der SE-Küste der Krim im Juni und Juli. Lss. Capitän Karl 11. Seemann. (Jeher Land- und Seewinde und deren Verlauf’. Das Wetter I, 79-83, 101-105, 124-1311; D. met. ZS. I, 477f. Der Verfasser vertritt gegenüber der Auffassung Köppen’s (s. das vorstehende Referat) die Ansicht, dass der Seewind noth-