364 42. Meteorologie. auf dem Gipfel des grossen Obir im 2147 in Seehöhe ergab sich, dass dort die SE- und S-Winde (731 und 677 mal) am häufig sten sind, während W- und SW-Winde sowohl an Häufigkeit (396 und 497) als Windweg weit zurückstehen, dass also von einem Vorherrschen des oberen Passats auf dem Obirgipfel keine Rede sein kann, derselbe vielmehr sich im Gebiete der italieni schen Depressionen befindet. Der tägliche Gang der Häufigkeit und der Windwege zeigt 1) für beide ein entschiedenes doppeltes Maximum und Minimum, 2) die Drehung der Winde mit der Sonne tagsüber, 3)' nach Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang wenigstens mit einiger Wahrscheinlichkeit eine Drehung der Windfahne gegen die Sonne, welche zu der Vermuthung führt, dass die Aenderungen in der Windrichtung durch den täglichen Gang der Barometerschwankung verursacht werden. Die durch Division der Windwege durch die Häufigkeit er haltene Windgeschwindigkeit war am grössten für die NW- und N-Winde (20,3 und 20,1 in einer willkürlichen Einheit), am kleinsten für SW und S (12,0 und 12,3). Sie zeigte, für alle Winde mit Ausnahme des E übereinstimmend, eine doppelte Periode mit einem Morgen- und Abendmaximum, einem schwachen nachmitternächtlichen Minimum und dem Hauptminimuni um die Mittagsstunde, letzteres gerade zur Zeit des Hauptmaximums auf dem flachen Lande. In den Mittelwerthen von 51 ganz heiteren Tagen trat dieser tägliche Gang der Windgeschwindigkeit noch regelmässiger und mit verstärkter Amplitude auf. Lss. W. Koppen. Zur täglichen Periode des Windes an der Küste. ZS. f. Met. XIX, 39-4 lf- Der Verfasser weist darauf hin, dass das frühere Eintreten der Seebrise auf dem Meere gegenüber der Küste nicht, wie in Hann’s Klimatologie dargestellt, aus dem Umstande zu erklären sei, dass die Druckvermehrung zuerst in den oberen Theilen der sich erwärmenden Luftsäule erfolge, weil der Zunahme des Luft druckes über dem Meere eine gleiche Abnahme desselben über dem Laude entspricht, sondern nur an dem Widerstande der