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zeigte am 15. Februar nabe der CAssiNi’schen Theilung einen gebrochenen Verlauf, während er sonst regelmässig concav gegen Saturn ist. Die Oberfläche der Ringe ist also nicht symmetrisch und sind dieselben überhaupt veränderlich. „Demzufolge ist es sehr wahrscheinlich, dass die Ringe aus einzelnen Körperchen bestehen, die unabhängig von einander um Saturn gravitiren. Diese Ansicht wird auf photometrischem Wege geprüft werden können, indem in den Quadraturen Saturns sich eine Phasen wirkung der einzelnen Körperchen zeigen würde“. A. B. H. Seeliger. Zur Photometrie des Saturnringes. Astr. Nachr. CIX, 305-314f. Wäre der Saturnring ein zusammenhängender Körper, so wäre seine Lichtstärke J=ysin/' [sin l' das Verhältniss der kleinen zur grossen Axe der Projectionsellipsc bezüglich der Sonne] grossen Veränderungen unterworfen, weil l' zwischen 0° und 28“ liegen kann. Dies widerspricht den Beobachtungen. Maxwell hat bewiesen, dass man aus mechanischen Gründen an nehmen muss, der Ring bestehe aus discreten Massenpunkten. Nimmt man an, dass dieselben die Kugelform besitzen, so werden sie alle von der Sonne dieselbe Lichtmenge erhalten und auch gleichartig der Erde Lieht zusenden. Dann kann die Phase aber höchstens ’/, pCt. ausmachen. Noch bleibt aber die Constitution des Ringes ziemlich unbestimmt. Man könnte sie als staubtörmig voraussetzen: dies führt aber wieder auf die nämliche den Beob achtungen widersprechende Gleichung J = ysin/' wie oben. Sind dagegen die Bestandtbeile des Ringes Kugeln in nahe derselben Ebene (Durchmesser also gleich der Dicke des Ringes), so lässt sich zwischen Beobachtung und Rechnung Uebereinstiramung er zielen, wenn man kleine gegenseitige Distanzen der Kugeln vor aussetzt. „Tiefer in den Gegenstand einzudringen ist, solange nicht genauere Beobachtungen über die Schwankungen der Licht stärke des Ringes vorliegen, unmöglich. Sollten dergleichen Beobachtungen angestellt werden, so würde auch die theoretische Untersuchung über die Constitution der Ringe eine festere Basis