auch die schärfste Aufmerksamkeit keine Aenderung der relativen Stellung der Sterne nachweisen. Die doppelte Horizontalrefrac- tion in der Mondatmosphäre (am sonnbeschienenen und daher stark erwärmten Rande) erreicht danach höchstens 0,2". Verfasser giebt zum Schluss eine Theorie der Entstehung der Mondformationen. Er hat nach dem Vorgänge von J. B. IIannay (Nature 1892) Gebilde ähnlich den Mondringgebirgen mit Paraffin erhalten, das sich in einer Pfanne befand und an einzelnen Stellen durch eine unter die Pfanne gehaltene Spiritusflamme zum Auf schmelzen gebracht wurde. Analoge Aufschmelzprocesse der Mond rinde, unter Mitwirkung der Schrumpfung derselben und der sehr starken Gezeiten, würden das heutige Aussehen der Mondoberfläche erklären können. Die Ergebnisse der neuesten Pariser Mondauf nahmen sind nicht mit berücksichtigt. Loewy et Puiseux. Atlas photographique de la Lune. Bull. Soc. Astr. Beige 5, 1—12, 65—71, 97—101, 129—133, 157—161, 217—222, 277 —283. Im Anschluss an die Tafeln XV und XVI des photographi schen Mondatlas der Pariser Sternwarte werden die Ringgebirge Copernicus, Kepler, Lalande, Aristarch beschrieben. Dabei wird die Eigenschaft der hellen Streifen hervorgehoben, dass sie sich plötzlich verstärken, wo sie einer Erhebung des Bodens begegnen. Die von den Kratern ausgestossenen Stoffe (Aschen) verhielten sich ähnlich wie ein Schneefall. Um Kepler sieht man einen zu sammenhängenden weissen Hof, der sich in 40 km Abstand auflöst, in grösserem Abstande aber wieder stärker wird. Es wird an genommen, dass ausgeflossene Laven die Aschen bis zu jener grösseren Distanz aufgelöst haben; der kleinere Hof entstand nach ihrer Erstarrung aus den Aschen der letzten schwachen Eruptionen. Auch am Copernicus sind mächtige Lavaströme angedeutet. Tafel XVII stellt den südwestlichen Theil des Mondes dar, in dem namentlich Tycho, Maginus und Clavius durch Grösse sich auszeichnen. Aus dem Studium der schroffen Felsgestalten ziehen die Verff. die Folgerungen: 1) Grosse Eisansammlungen auf den hochragenden Stellen dieser Mondgegenden sind nicht vorhanden. 2) Seit Entstehung der Gipfelkrater hat sich keinerlei Art von Erosion wirksam gezeigt. 3) Das häufige Auftreten von Ausbruchs öffnungen auf dem Kamme der Ringgebirge erklärt sich leicht, wenn man diesen als einen Einsenkungsbruch ansieht, schwer da-