Volltext Seite (XML)
J. Lunt. The Origin of certain Unknown Lines in the Spectra of Stars of the ß Crucis Type, and on the Spectrum of Silicon. The Astrophys. Journ. 11, 262 — 269f. Ref.: Beibl. 2-1, 912. Naturw. Rundsch. 15, 392. Zur Gewinnung eines kräftigen Sauerstoffspectrums in Kohlen säure enthaltenden Geisslerröhren erzeugte Verf. mit einem In- ductionsapparat nebst vier grossen Leydener Flaschen und Luft unterbrecher sehr hoch gespannte Funken. Als er einmal eine Argonröhre in diesen Apparat einschaltete, gab auch diese ein Sauerstoffspectrum. Die Aufnahme zeigte aber noch drei Linien (455,279, 456,709 und 474,468 f^u), die im Spectrum von ß Crucis von Mo Clban und Gill und in anderen Sternen von Lockyer gefunden worden waren. Ihr Ursprung war unbekannt, Lockyer schreibt sie Gasen zu, die auf der Erde noch nicht entdeckt seien. Nunmehr war durch Verf. eine irdische Quelle dieser Linien nach gewiesen, es musste aber noch entschieden werden, welchem Stoffe sie an gehören. Eine andere Röhre mit völlige rein bezeichnetem Argon gab auch unter intensivster Funkenentladung nur das nor male Argonspectrum ohne Spur der Sauerstoff- und der neuen Linien. Dass letztere nicht vom Aluminium der Elektroden der ersten Röhre stammten, ergab ein besonderer Versuch mit diesem Metall. Eine Heliumröhre mit Platinelektroden, die bei gewöhn licher Entladung das reine Heliumspectrum lieferte, gab bei hoch gespannter Entladung die unbekannten Linien und das Sauerstoff spectrum. Es musste also eine Zersetzung des Glases stattgefunden haben, worauf durch weitere Versuche die Nach Weisung der neuen Linien in der Glassorte gelang, mit der die Elektroden in die Röhren eingeschmolzen waren. So wurde Verfasser dazu geführt, die Linien dem Silicium zuzuschreiben. Die Richtigkeit dieser Annahme wurde durch einen Versuch an Kieselguhr bestätigt. Lockyer schreibt zwei andere Sternlinien dem Silicium zu (412,86 und 413,14), die er als identisch mit zwei von Eder u. Valenta bestimmten Linien (412,65 und 413,15) ansieht; er findet sie beim Sirius, Rigel und a Cygni. In hochgespannter Funkenentladung erscheinen sie bedeutend verstärkt im Vergleich mit den drei neuen Linien, sie sind aber bei « Canis maj. und ß Crucis viel schwächer als diese. Auch bei Bellatrix, nach Lockyer der Typus der heisse sten Sterne, sind sie nicht verstärkt; die Sterne vom Typus a Cygni und Rigel müssten somit, entgegen der LocKYER’schen Reibung, eine noch höhere Temperatur besitzen. Im Siliciumspectrum haben Eder u. Valenta noch zwei Linien (379,59 und 379,11) gefunden;