Baybt. Cbbulli. Williams. Flammabion u. Antoniadi. 33 A. S. Williams. Notes on Mars in 1899. Observatory 22, 226. Verf. hat im Ganzen 28 Canäle sehen können. Sie erscheinen ihm fast immer als verwaschene Striche von wechselnder Deutlich keit. Eigentliche Verdoppelungen sind nicht bemerkt worden. Verf. erklärt sich die Doppelcanäle als gebildet durch zwei be nachbarte Canäle. Sind letztere schmal und deutlich und laufen sie einander nahe parallel, so hat man die Erscheinung einer voll kommenen Verdoppelung. Falls dagegen einer oder beide Canäle verwaschen aussehen, dann stellt sich auch die eingeschlossene Fläche mehr oder weniger dunkel dar. Da thatsächlich die Wahr nehmbarkeit vieler Canäle von Zeit zu Zeit wechselt und bisweilen auch ihre Stellungen variabel erscheinen, so ist das zeitweilige Auftreten und Verschwinden von Verdoppelungen nicht schwer zu begreifen. Bei starker Vergrösserung bemerkt man in der Regel, dass die Componenten eines Doppelcanals einander nicht parallel sind. „Könnte man sich dem Mars bis auf wenige Meilen nähern, so würden die sogenannten Canäle sich derartig verändern, dass man sie nicht wiedererkennen würde.“ Verf. giebt dann noch Details aus seinen Beobachtungen. Flammabion et Antoniadi. Observations de l’aspect physique de Mars durant l’opposition de 1898/99. Astr. Nachr. 150, 65—74 f. Bef.: Naturw. Bundsch. 14, 508. Nat. 60, 330. Die Beobachtungen sind an dem 9 1 /a zoll. Refractor der Stern warte Flammarion’s zu Juvisy angestellt. Die Nordhemisphäre des Mars hatte Winteranfang am 5. Juni, Frühjahrsanfang am 11. Nov. 1898 und Sommeranfang am 30. Mai 1899. Perihel des Planeten 30. April 1898, Aphel 8. April 1899; grösste Nähe bei der Erde 16. Jan. 1899 bei einem Durchmesser von 15". Das Abschmelzen des Nordpolarfleckes wird durch eine Tabelle über den Fleckdurchmesser erläutert. Dieser betrug im October 1898 gegen 60° (zu 59 km), im Januar 1899 etwa 45°, im April 30°; die Oberfläche des Fleckes hatte sich somit auf ein Viertel der ursprünglichen Grösse vermindert. Die Beobachtungen des Oberflächendetails ergaben mehrfache Abweichungen gegen Zeich nungen und Karten aus früheren Jahren; besonders auffällig war ein dunkler Fleck („See“) geworden, auf dessen Auftauchen zuerst T. Phillips 1896 hingewiesen hat. Eine grössere Anzahl heller Regionen nahm bei der Annäherung an den Planetenrand einen mehr oder weniger auffälligen Glanz an (sie erschienen „bereift“). Fortschr. d. Phys. LV. 3. Abth. 3