Backlund. Köhl. Pickering. 5 junction sich sehr nahe kommen und Titan eine verhältnissmässig grosse Masse besitzt. In den erstgenannten zwei Fällen bietet also das Saturnsystem nichts gänzlich Neues. Anders verhält es sich aber mit Mimas-Tethys. Hier hat H. Struve nachgewiesen, dass nahezu 2n — ^n' v v' = 0 ist. Die Knotenbewegung v' ist gleich 72° beobachtet, 2n — 4n' = 434°, also muss die durch Beobachtungen schwer zu ermittelnde Knotenverschiebung der Mimasbahn v nahe = 362° sein; einstweilen wurde v = 365° ge funden. Wäre die vorige Gleichung nicht genau erfüllt, so wäre dies vielleicht darauf zurückzuführen, dass die Masse des Saturn ringes und die Abplattung des Planeten nicht genau bekannt sind. Eine ähnliche Beziehung war aber bisher im Sonnensystem noch nicht bekannt. Denn bei den früher gefundenen Librationen (beim Mond und im Jupiter System) ist das entsprechende Glied für den directen Nachweis zu klein. „Mit grossem Interesse ist daher neuen Beobachtungen von Mimas-Tethys von derselben Genauig keit wie die STRUVE’schen entgegenzusehen.“ T. Köhl. Astronomical observations in 1898. Publ. Astr. Soc. Pac. 11, 26—32. Beobachtungen veränderlicher Sterne (z. B. Mira Ceti, Maxi mum im October, etwas heller als a Ceti, 2,3. Grösse), der Perseiden und anderer Meteore, sowie des Nordlichts vom 9. September. E. C. Pickering. Fifty-fourth Annual Report of the Director of the Astronomical Observatory of Harvard College. Cambridge, Mass., 1899 f. Bef.: Observ. 22, 129. Nature 61, 402. Die Sternwarte hat im Berichtsjahre (Schluss 30. Sept. 1898) zwei Vermächtnisse mit zusammen 45 000 Dollar erhalten. Am 15 zoll. Ostäquatoreal sind 25 000 photometrische Beob achtungen angestellt worden, darunter namentlich solche von Ver finsterungen der Jupitermonde. Am Meridianphotometer hat Pickering selbst 73684 Einstellungen gemacht; damit sind alle Sterne der „Harvard-Photometry“ nun mindestens in drei Nächten neu beobachtet. Ausserdem hat er an einem Zwölfzöller, der horizontal montirt ist, schwächere Sterne photometrisch mit dem Licht eines Auerbrenners verglichen. Die Arbeiten des Draper-Gedenkwerkes gehen rüstig vor wärts. Bemerkenswerth ist eine Spectralaufnahme des Sirius um Mittag. Die Fernrohre in Arequiba sind namentlich zu Aufnahmen von Sternhaufen verwendet worden.