120 1 D. Die Sonne. nur 35/100 eines vollkommenen Strahlers (schwarzen Körpers): wahrscheinlich ist sie aber von dieser nur wenig verschieden. Dann muss die damals aus den Strahlungsbeobachtungen hergeleitete 4 /1 ()0 Sonnentemperatur (8700°) mit = 1,30 multiplicirt werden, würde also den Werth 11300° erreichen. 6. Sonnentheorien. J. Joly. A Theory of Sunspots. Proc. Roy. Dublin Soc. 8, 697—700. Die Temperatur der äusseren Schichten (Oberfläche) der Sonne kann zu 8000° angesetzt werden, höher als die kritische Temperatur vieler Gase. Das Sonneninnere muss daher ganz gasförmig sein, aber in Folge des Druckes zäher als eine Flüssigkeit, daher bei nahe fest zu nennen. Falls nun irgendwo in den oberen Atmo sphärenschichten eine stärkere Temperaturabnahme eintritt, etwa unter den kritischen Punkt eines dort vorwiegenden Elementes, so würde dieses in den flüssigen Zustand übergehen und gewisser- maassen einen See bilden, der über den tieferen, comprimirten Gasschichten lagert. Die geringere Durchsichtigkeit bedingt die dunkle Färbung des „Fleckes“. Die Reflexion des Lichtes der photosphärischen Umgebung erzeugt den Halbschatten seiner Grenz gebiete oder den „Hof“. Das Niveau der Flecken kann verschieden sein. Das Niedersinken gasiger und wolkiger Massen aus der Um gebung auf die Fläche eines solchen „Oceans“ würde zu Erschei nungen führen, die sowohl die mittlere Helligkeit wie das zerrissene und wirbelartige Aussehen des Hofes erklären. Auch die rasche Veränderlichkeit der Flecken wäre leicht zu begreifen; Wärme zufuhr von unten und von den Rändern bewirken ihre Auflösung. A. Schmidt. Una imagine del globo solare (Uebersetzung aus Deutsche Revue, Juli 1899, von U. Mazarella). Bemerkung dazu von A. Riccö. Mem. Spettr. Ital. 28, 143—152. Populäre Darstellung der ScHMiDi’schen Sonnentheorie. Riccö wiederholt deren Grundzüge, meint jedoch, dass ihn die durch viele Jahre fortgeführte tägliche Beobachtung der Sonne überzeugt habe, dass die wahrgenommenen Erscheinungen, besonders die Protube ranzen, nicht bloss optische Vorgänge, Täuschungen oder „Spiege lungen“ seien, also keine durch Refractionen in der Sonnenatmo sphäre total entstellte Phänomene. Wohl beruhe Schmidt’s Theorie