332 2 L. Dynamische Meteorologie. Trägheitskreise mehr oder weniger sich anschliessend, eine anticy- klonal gekrümmte Bahn verfolgt (vergl. z. B. Fig. 41 im Lehr buche des Referenten). Prof. Paul Schreiber. Studien über Luftbewegungen. I. Theil: Die hydrodynamischen Differentialgleichungen und die Formeln der Thermodynamik in Verbindung mit den Ergebnissen meteoro logischer Beobachtungen. 24 Doppelseiten. Abhandlungen des königl. sächs. meteorol. Instituts, Heft 3. Leipzig, 1898. Dem für beide Theile gemeinschaftlichen Vorworte sei Folgen des entnommen: „Der erste Theil der vorliegenden Arbeit bildet die Fort setzung der zweiten und dritten Untersuchung in dem ersten Hefte meiner Abhandlungen. Dort habe ich versucht, die Grundgleichungen für den Zustand und die Zustandsänderungen der atmosphärischen Luft, sowie die Wärmegleichungen in eine für den Gebrauch bei meteorologischen Untersuchungen passende Form zu bringen. Ich konnte die Verwendung der Formeln nur an einem Beispiele zeigen, wobei ich mir 1 kg Luft auf irgend eine Weise in die Höhe be wegt dachte und die Art des Gleichgewichtszustandes erörterte. Ueber die Ursache der Bewegung machte ich keine bestimmte An nahme. Es war mir damals schon klar, dass ohne die Verbindung der erlangten Resultate mit den Bewegungs- und Druckgleichungen ö O O ö O der Aerodynamik eine praktische Verwendung derselben nicht mög lich sei.“ „An diese Aufgabe bin ich nur mit Zaudern herangetreten. Alles was man in den Werken über Hydrodynamik liest, kann nur entmuthigen. Wie sollte ich erwarten, in einem Zweige einen auch nur geringen Fortschritt zu erzielen, in dem die bewährtesten Mathematiker nur langsam vorschreiten konnten. — Jedoch kommt man mit Zaudern nicht vorwärts, und es ist unsere Pflicht, auch hierin unsere Kräfte zu erproben, wenn es nur irgend möglich sein soll, die wichtigsten Aufgaben der Meteorologie zu fördern. — Es erscheint mir vor Allem nöthig, die verticalen Bewegungszustände zu untersuchen; der Beobachtung sind dieselben viel schwerer zu gänglich als die Horizontalbewegung, Druck, Temperatur, Feuchtig keit u. s. w.“ Dann werden die EuLBR’schen hydrodynamischen Gleichungen hingeschrieben sammt Continuitätsgleichung etc., aber eigentlich nur, um den Gang der Untersuchung daran zu demonstriren.