2L. Dynamische Meteorologie. Referent Prof. Dr. Sprung in Potsdam. F. Pockels. Zur Theorie der Luftbewegung in stationären Anti- cyklonen mit concentrischen, kreisförmigen Isobaren. Met. ZS. 26, 9—19, 1893. Goldberg und Mohn haben im Jahre 1877, A. Obrrbeck im Jahre 1882 Untersuchungen über die Theorie der Cyklonen ver öffentlicht, bei denen die- vereinfachenden 'S oraussetzungen die genau gleichen waren: das Windsystem wird als kreisförmig und stationär, die Luft als incompressibel, die geographische Breite als constant, der Reibungswiderstand als der W indgeschwindigkeit proportional betrachtet. Die zu Grunde liegenden Differentialgleichungen sind deshalb bei beiden Autoren genau dieselben (vergl. z. B. Sprung’s Lehr buch, 8. 135, Gl. 81). Goldberg und Mohn unterschieden ein äusseres Gebiet mit vollkommen horizontaler Bewegung von dem inneren, in welchem auch auf- resp. absteigende Bewegungen vor handen sind. Dasselbe that Oberbeck ; nur stellte er grössere Ansprüche an die Lösung in Bezug auf die Stetigkeit der Vor gänge. Vor Allem war an der GüLDBERG-MoHN’schen Lösung aus zusetzen, dass der Ablenkungswinkel beim Uebergang vom äusse ren zum inneren Gebiete eine sprungweise Aenderung erleiden sollte. Oberbeck erkannte, dass von Guldberg und Mohn nur eine particuläre Lösung gefunden sei, und suchte sie durch eine allgemeine Lösung zu ersetzen. Hiernach zeigen dann in der That im ganzen Gebiete der Cyklone die Werthe des Luftdruckes, der Geschwindigkeit und der Richtung des Windes nur stetige Aen- derungen. Als aber Oberbeck versuchte, seine Lösung auch auf Anti- cykloneh anzuwenden (und zwar durch Umkehrung des Vorzeichens derjenigen Constanten, welche im inneren Theile den Betrag des Aufsteigens bezeichnet), da versagte dieselbe, und Oberbeck zog hieraus den Schluss, dass Cyklonen und Anticyklonen dem inneren