40 1 A. Allgemeines. Zu suchen wäre also jetzt vor Allem nach dem Grunde jener etwa 280jährigen Störung; hier ist, sagt Tisserand, eine schöne Entdeckung zu machen. Ist erst die Theorie auf Grund der astro nomischen Beobachtungen der Neuzeit mehr gesichert, so wird man auch mit grösserer Sicherheit das Material alterthümlicher und mittelalterlicher Finsternissberichte verwerthen können. Tisse rand weist in einigen Beispielen von Finsternissen, denen man für die Mondberechnung eine grosse Bedeutung zugeschrieben hat, nach, dass entweder der Beobachtungsort nicht festzustellen ist, oder dass man es auch mit einem meteorologischen Vorgänge zu thun haben kann. Th. Sludsky. L’influence du frottement dans les mouvements rotatoires des corps Celestes. Bull, de Mose. 1890, Nr. 3, 435—445. Es ist unwahrscheinlich, dass die Rotationsaxe während der Ausbildung des Erdkörpers unveränderlich gewesen sei. Laplace hat vielmehr die Ursache der UnVerschiebbarkeit der Erdaxe aus der Reibung abgeleitet, welche die Flüssigkeiten auf das Erd- sphäroid ausüben; auf den Anfangszustand kommt es also nicht an. Dies treffe auch bei den anderen Himmelskörpern zu und erkläre auch die geringe Neigung der Planetenbahnen gegen den Sonnenäquator; die Rotation der Sonne muss also schon in sehr frühen Zeiten nahe so wie jetzt stattgefunden haben. Die Rolle, welche die Reibung spielt, sei bisher erst von Shukowskij in seiner Arbeit „Ueber die Bewegung eines festen Körpers mit Hohlräumen, die mit einer homogenen tropfbaren Flüssigkeit gefüllt sind“ untersucht worden, doch sei die Frage noch nicht erschöpft und Sludsky will nun näher auf sie eingehen. 1. Zu suchen, mit Rücksicht auf die Flächenintegrale, das Minimum der lebendigen Kraft eines festen Körpers, der sich um einen Punkt dreht, oder eines variablen, materiellen Systems, das sich wie ein fester Körper dreht. Dieses Minimum entspricht einer gleichmässigen Rotation um die Hauptaxe des grössten Trägheitsmomentes des Systems und die Axe muss zusammenfallen mit der Axe des Hauptmomentes der Bewegungsgrössen. 2. Mit Hülfe der EuLER’schen Gleichungen werden die Rotationsbewegungen einer Flüssigkeit oder eines Gases unter sucht, die im Falle einer Kräftefunction möglich sind. Für eine solche Flüssigkeit, welche sich wie ein fester Körper dreht, ist die Rotation um eine fixe Axe die einzig mögliche Bewegung.