Nach Adams und Delaunay ergiebt die Theorie für die säculare Acceleration des Mondes den Betrag 6,11". t 2 , während aus den Beobachtungen 12" bis 13" folgen. Kant, Robert Mayer, Ferrel und Delaunay haben die Reibung, welche die Ebbe und Fluth hervorbringt und durch welche die Erddrehung verlangsamt würde, als Erklärung angenommen. G. II. Darwin hat in seiner Theorie die fehlenden 6" . t 2 erhalten, indem er der Bewegung eines Erdmeridians —330". t 2 für 100 Jahre beifügte. Tisserand wollte nun untersuchen, ob diese Tagesänderung sich nicht auch in einem anderen geeigneten Beispiele, dem sehr rasch laufenden inneren Marsmonde bemerklich mache. Indessen zeigte sich hier die Beobachtungsdauer (seit 1877) noch als zu kurz und die Bahn als nicht sicher genug bestimmt. Dasselbe gilt von der Jupiter- rotation. Beim Mercur würde eine Längenacceleration von 3,8". t 2 entstehen, also in 200 Jahren eine Längenänderung von 15". Auch hier ist eine Entscheidung noch nicht zu treffen, indessen würden von jetzt an die Mercurdurchgänge wichtig werden. Andererseits, sagt Tisserand, seien seine Rechnungen (über Mercur) der Hypo these ungünstig, dass die Erdrotation sich verlangsame. Auch habe jetzt Newcomb aus älteren Finsternissen die Mondaccelera- tion nur zu 8".t 2 abgeleitet, also nur wenig von der Theorie ver schieden. Die Abkühlung und Zusammenziehung der Erde wirkt dem Gezeiteneinflusse entgegen und hebt diesen vielleicht ganz auf. F. Tisserand. Sur l’inegalite lunaire ä longue periode due ä l’action de Venus et dependant de l’argument l -j- 16 V—181". C. R. 113, 5. Dieses wichtige Störungsglied war von Hansen entdeckt und durch Delaunay bestätigt worden. Hansen hatte 17,5" als Coeffi- cienten erhalten. Tisserard weist nach, dass diese Grösse um 1,8" zu verringern ist. E. W. Brown. On the part of the parallactic class of inequalities in the moon’s motion, which is a function of the ratio of the mean motions of sun and moon. Proc. Cainbr. Phil. Soc. 7 [4], 220. Brown giebt, auf eine theoretische Untersuchung von G.W. Hill gestützt, eine neue Reihenentwickelung für die parallaktische Ungleichheit der Mondlänge, deren drei ersten Glieder bereits