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dass die Sonne ein merkbar grösseres Hauptdrehungsmoment in Bezug auf die Rotationsaxe, als in Bezug auf die Richtungen im Aequator besitzen würde. Der Polarhalbmesser müsste in diesem Falle um 0,54" kleiner sein als der Aequatorradius, was den Messungen total widerspricht. Auch etwaige Störungswirkungen, welche von den das Zodiakal- licht ausmachenden Massen ausgeübt würden, müssen äusser Acht gelassen werden; denn diese Wirkungen müssten bei dem Planeten Venus noch stärker hervortreten als beim Mercur. Es fragt sich noch, ob nicht eine Störung durch die Corona- materie vorliegt. Nimmt man den Durchmesser der Corona vier mal so gross als den der Sonne und die mittlere Dichte zu Vis der Dichte des Wasserstoffs an, woraus die Masse = 1 : 10 000 der Sonnenmasse folgen würde, so würde jener Betrag von 43" herauskommen und ausserdem — 4,7" Knotenbewegung beim Mercur, sowie bei der Venus Verschiebungen des Perihels um + 4,8" und des Knotens um + 5,1" (im Jahrhundert). Diese Werthe sind, den Beobachtungen zufolge, nicht zu gross. [Die angenommene Coronamasse ist aber sehr wahrscheinlich viel zu gross. Ref.] H. Battermann. Beiträge zur Bestimmung der Mondbewegung und der Sonnenparallaxe. Beobaclitungsergebn. d. k. Sternw. Berlin, 4°, 42 S., Nr. 5, 1891 f. Ref.: Naturw. Rundsch. 6, 447. Observ. 14, 425. Vierteljschr. d. Astr. Ges. 27, 24—28. Bull. Astr. 9, 12. Um die Oerter des Mondes möglichst genau zu bestimmen hat Verf. zahlreiche Bedeckungen von Sternen beobachtet. Bei dieser Methode werden die persönlichen Fehler, die bei Meridian beobachtungen in hohem Maasse auftreten, vermieden; indessen entspricht jeder Bedeckung wegen der Unebenheiten des Mond randes ein etwas anderer Mondradius; dieser muss also aus den Beobachtungen mit bestimmt werden, ebenso wie die Mond parallaxe. Auch findet Battermann , dass die Abweichung der Erdgestalt vom BESSEi/schen Sphäroid einen freilich nur ungenau zu berechnenden Einfluss ausübt. Bezüglich des Mondortes macht sich vornehmlich eine Correction der parallaktischen Ungleichheit fühlbar. Es ergab sich am Schlüsse aus 215 Sternbedeckungen: Mondradius =■ 932,63" + 0,13"; Sonnenparallaxe = 8,794"+ 0,016". F. Tisserand. Sur l’acceleration seculaire de la Lune et sur la variabilite du jour sideral. C. R. 113, 667—669.