530 3 G. Erdmagnetismus und Polarlichter. Die Kenntniss des allgemeinen Falles der Ablenkungen ist auch für die praktisch verkommenden Hauptlagen von Bedeutung insofern, als die Untersuchung des Einflusses der Orientirungsfehler immer von jenem auszugehen hat, ausserdem kann man von jener auf beliebige Specialfälle leicht übergehen. In der vorliegenden Ab handlung wurden die Formeln in derselben Weise wie in Lamont’s bekanntem Handbuche des Erdmagnetismus entwickelt, und zwar bis zur siebenten negativen Potenz der Entfernung, was für alle An wendungen ausreicht. Die Formeln, von deren Anführung wir der Raumersparniss halber absehen, werden dann auf eine Reihe von gebräuchlichen Specialfällen angewendet. Der Verf. hat mit seinen Entwickelungen eine willkommene Ergänzung zu Lamont’s Lehr buch geliefert. C. Borgen. Ueber eine neue Methode zur Bestimmung des Pol abstandes eines Magnets. Ann. d. Hydr. 1891, H. 2 u. 3. Der sogenannte Polabstand oder die Scheidungsweite eines Magnetes ist die Länge des Idealmagnetes bezw. der Abstand der idealen Pole, welche die gleiche Wirkung nach aussen ausüben, wie der körperliche Magnet. Man erhält bekanntlich für diese Grösse einen analytischen Ausdruck, der von der Vertheilung des Magnetis mus in den benutzten Stäben abhängt und durch eine Reihe von Integralen bestimmt ist. Zur praktischen Bestimmung hat Verf. eine von Lamont bereits angedeutete Methode benutzt, nämlich die Ablenkung einer auf gehängten Nadel durch den zu untersuchenden Magnet, wenn der selbe sich mit ihr in einer Ebene befindet, senkrecht gegen erstere gerichtet ist, aber mit seiner Verlängerung nicht die Mitte, sondern wiederum erst die Verlängerung der freien Nadel trifft. Er giebt äusser den von ihm angestellten Beobachtungen die Formeln sowie die nöthigen praktischen Dispositionen für die Beobachtung, die durch eine besondere Einrichtung des magnetischen Theodoliten ermöglicht wird, und das Resultat mit hervorragender Genauigkeit (W. F. einer Beobachtung = + 0,02 cm) ergiebt. Litteratur. M. MoureauN. L’enseignement magnetique de l’observatoire du Pare St. Maur. Lum. £lectr. 40, 392.