3 F. Erdbeben. Referent: Prof. I>r. B. Schwalbe in Berlin. Zur Bestimmung der Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Erdbeben welle. Himmel u. Erde 2, 52—54. Hier finden sich Litteraturangaben ebenso wie die Geschwindig keitsbestimmung des Erdbebens von Werny vom 12. Juli 1891 nach Aufzeichnung der Instrumente von Pawlowsk-Berlin (3500 m; Berlin- Petersburg 3 Min.). Stapff hebt die Einwendungen, welche gegen das Mallet’scIio Verfahren und die zu Grunde liegenden Annahmen erhoben werden können, hervor, die in der Theorie des Erddruckes durchaus nicht begründet sind (man vergl. die Arbeiten von Stapff, Mechanik der Schichtenfaltung 1879; seine Arbeiten über den St. Gotthard). Zur MALLET’schen Methode der Bestimmung des Erdbebencentrums. Himmel u. Erde 2 [10], 484, 1890. Die Darstellung der MALLET’schen Methode, den Ursprung des Erdbebens zu finden (Tiefe), welcher auf der Annahme beruht, dass die entstehenden Spalten und Risse senkrecht zur Richtung der Stossradien sind, und dass die Erschütterungen in verschiedenen Tiefen sich nicht verschieden fortpflanzen, war in einem Vortrage von Schwahn gegeben. Ch. Davison. Ueber die britischen Erdbeben im Jahre 1889. Proc. Roy. Soc. 48 [294], 275, 1890. Naturw. Rundsch. 1891, 61—62. Vergl. diese Ber. 46 [3], 1890. 1889 wurden fünf Erdbeben beobachtet, deren Epicentra in den britischen Inseln gelegen waren. Das erste bestand aus zwei durch 2 Stunden 43 Minuten getrennten Stössen; das zweite, am 10. Februar 1889, hatte die Intensität 6 (Fobel-Rossi) ; das dritte fand am 22. Mai, das vierte am 15. Juli, das fünfte am 7. October statt. Die britischen Erdbeben sind selten, ihr Schütterungsgebiet ist mehr oder weniger kreisförmig, was auf kurze Faltenrutschungen hinweist. Im Vergleich mit den Schweizer Erdbeben sind diese viel häufiger, ihre Gebiete sind langgestreckt, ihre Axen parallel den benachbarten Gebirgsrücken und die Faltenrutschungen lang.