482 3 0. Allgem. mathematische u. physik. Verhältnisse des Erdkörpers. und Mond keine messbare Aenderung der Niveauflächen der Atmo sphäre hervorbringt. Eine elektrische Influenz durch die Sonne führt unter der Annahme, dass die Erde ein absoluter Leiter, die Luft ein absoluter Nichtleiter ist, auf unmögliche Schwankungen der Schwerkraft. Sind diese beiden Annahmen nicht gemacht, so ergiebt sich ein durch Polhöhenbeobachtungen im ersten Vertical controlirbarer Einfluss auf die Polhöhenschwankungen, die durch diese Wirkung der Sonne von der Jahreszeit und der Breite ab hängig sein würden. J. Lamp. lieber Niveauschwankungen der Oceane als eine mög liche Ursache der Veränderlichkeit der Polhöhe. Astr. Nachr. 126, 223—226, 1891t. [Naturw. Rundsch. 6, 111, 1891. Der Transport einer verhältnissmässig geringen Wassermasse durch die Meeresströmungen genügt, die beobachteten Breiten schwankungen zu erklären. F. R. Helmert. Zur Erklärung der beobachteten Breitenände rungen. Astr. Nachr. 126, 217—224, 1891t- [Naturw. Rundsch. 6, 111. Ein kleiner Ausschlag der Hauptträgheitsaxe der Erde ver ursacht eine beträchtlich vergrösserte Bewegung der Drehungsaxe. Die Untersuchungen von Radau hierüber werden vervollständigt und weitergeführt. F. Folie. Sur les formules correctes du mouvement de rotation de la Terre. Bull, de Belg. (3) 22, 460—470, 1891. Auf Grund der Anschauung des Verf., dass der Meridian das Zenit und die Hauptträgheitsaxe der Erde enthält, und nicht die augenblickliche Axe, werden Formeln für die tägliche und die Anfangsnutation entwickelt. N. Herz. Zu Herrn Folie’s tägliche Polhöhenschwankung. Astr. Nachr. 127, 273—276, 1891 f- Die von Folie behaupteten Resultate werden auf die fehler hafte Voraussetzung zurückgeführt, dass sich die Formeln für Prä- cessio n und Nutation auf den geographischen, nicht auf den Momentanpol bezögen, während nach Oppolzer und des Verfassers Deductionen das Umgekehrte der Fall ist. F. Folie. Sur les variations de latitude. Bull, de Belg. 61 (3) 21, 167.