2J. Atmosphärische Optik. Referent: Dr. Karl Fischer in Berlin. Paul Jomini. Mirage superieur, vu du sommet du Suchet. Bull. Soc. Vaud. (3) 26, II, 1891. F. Krifka. Refractionserscheinungen der aufgehenden Sonne. Met. ZS. 8, 101, 1891. Am 21. Mai 1890 beobachtete Verf. im Verein mit v. Sterneck zu Brno (49° 49' nördl. Br. und 31° 20' östl. L. von Gr.), wie das Bild der aufgehenden Sonne in Folge der Strahlenbrechung inner halb der ersten 8 Min. eine fortwährende — in 15 farbigen Skizzen wiedergegebene — Deformation erfuhr. Ohne sich auf eine nähere Erklärung des Phänomens einzulassen, bemerkt Verf., dass seiner Erfahrung nach, je mehr die Sonne beim Aufgange ihre Gestalt verändere, um so sicherer wenigstens für die nächsten zwei Tage auf die Fortdauer des schönen Wetters zu rechnen sei. Prosper Henry. Sur une methode de mesure de la dispersion atmospherique. C. R. 112, 377—380, 1891. Ref.: Nature 43, 400, 1891. In der für die astronomische Refraction in erster Annäherung geltenden Formel r = A lang Z (Z = Zenitdistanz) steht die Constante A mit der Wellenlänge A des Lichtes in dem Zusammenhänge: Hierbei ist C absolut constant, während D die atmosphärische Dis persion darstellt. Werden nun mittels eines geeigneten Beugungs gitters, das vor einem Fernrohre aufgestellt ist, zunächst die Spec- tren einer der Refraction nicht unterworfenen Lichtquelle, sodann die eines Sternes erzeugt, so zeigen die letzteren gegenüber den ersteren eine gewisse Verschiebung, aus welchen D berechnet werden kann. Im Mittel aller Augenbeobachtungen fand Henry D gleich 0,723", auf photogrammetrischem Wege gleich 0,729", so dass er