322 2 F. Wasserdampf. werke der Wolkenkunde. Zur Entkräftung dieser Meinung theilt er ausführlich eine Reihe von Beobachtungen mit, die er mit seinem Neffen E. Vincent ausführte und die das Resultat ergaben, dass drei Schichten existiren: 1) eine obere Cirrostratusschicht, bisweilen mit vorangehendem Cirrus und Bildungsort des Ringes von 22°; 2) eine mittlere Cirrocumulusschicht, in der sich die Höfe bilden; 3) eine untere Schicht, die gleichfalls Höfe zeigen kann und aus Cumuli oder ähnlichen Wolken (Cumulonimbus und Nimbus) besteht. Wm. M. Julian. Upper cloud observations and Faye’s theory. Amer. Met. Journ. 8, 43—46, 1891. Aus langjährigen Wolkenbeobachtungen fand der Verf., dass bei Tornados die oberen Wolken stets eine gleich bleibende Rich tung inne hatten, woraus folgt, dass die Wirbelbewegung der Tor nados allein unterhalb jener Wolken besteht. Er beschreibt darauf zwei Tornados, von denen der eine einen unten weiten und oben schmalen Wirbel zeigte, also entgegen der sonstigen Annahme. Tornados hängen mit Gewittern auf das Engste zusammen; je mehr Gewitter, um so mehr Tornados. H. A. Hazen. A double motion of clouds. Science 17, 220, 1891. Cirrusstreifen haben oft eine doppelte Bewegung, in ihrer Längs richtung und senkrecht dazu; letztere ist drei- bis vier- oder mehr mal schneller als erstere. Die Längsrichtung weist meist nach dem nicht fernen Centrum der Depression; doch erfordert dies noch genauere Beobachtung. L. Besson. Nouvelle methode pour evaluer la hauteur des nuages eleves. Rev. scient. 48, 58—60, 1891. Die „neue“ Methode besteht in der Beobachtung der letzten Beleuchtung der Wolken durch die für den Beobachter schon unter gegangene Sonne, ist also keineswegs neu, da sie bereits 1744 von Beenoulli vorgeschlagen und in den achtziger Jahren von Vettin und Zenkee weiter ausgebildet wurde. Neu ist nur die abgeleitete logarithmische Formel. R. Steachey and G. M. Whipple. Cloud photography conducted under the meteorological Council at the Kew Observatory. Proc. Roy. Soc. London 49, 467—480, 1891t. Ref.: Met. ZS. 9, (13—14), 1892f. Naturw. Rundsch. 6, 590, 1891.