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288 2 E. Winde. geschwindigkeit ähnlich, nur ist die Jahresschwankung bei der ersteren kleiner. Bei niederem Luftdrucke (mindestens 5 mm unter dem normalen Monatsmittel) haben die Tage mit stürmischer Bora eine spätere Eintrittszeit des Maximums und eine grössere täg liche Variation der Windgeschwindigkeit als bei hohem (minde stens 5 mm über normal), wobei das Tagesmittel derselben in beiden Luftdruckgruppen auf dieselbe Grösse kommt, die Tempe ratur im Sommer- wie im Winterhalbjahre beim Luftdruckminimum kleiner, die Bewölkung grösser wird. Die grösste stündliche Windgeschwindigkeit innerhalb des neunjährigen Zeitraumes betrug zu Triest 112 km p. h. oder 31,1m p. s. bei NE; der jährliche Gang der grössten Windgeschwindigkeiten ist dem allgemeinen jährlichen Gange ähnlich. v. Kneusel - Hebdliczka. Ueber Winde und Windverhältnisse in Pola. Nach den Publieationen der Sternwarte des Hydrographischen Amtes der k. u. k. Kriegsmarine. Met. ZS. 8, 410—416, 1891 f. Im Anschluss an die früheren Arbeiten Hann’s über die Winde auf Lesina (Ann. d. Hydr. 1888, Heft I und VII) und Bebmann’s im Segelhandbuch der Adria hat Verf. die 15jährigen stündlichen Anemometeraufzeichnungen des Hydrographischen Amtes zu Pola aus den Jahren 1874 bis 1888 verarbeitet. Die im Auszuge mitgetheilten Tabellen geben über die Ge schwindigkeit in den einzelnen Monaten, sowie den jährlichen und täglichen Gang für die einzelnen Richtungen Aufschluss. Im täglichen Gange der Windgeschwindigkeit sind die Unter schiede der Extreme in Pola viel grösser ausgefallen als in Lesina. Dagegen war die Häufigkeit stürmischer Winde mit mindestens 50 km in der Stunde in Pola kaum halb so gross, wie in Lesina (308 gegen 639 Stunden im mittleren Jahre). Die Bora ist in Pola etwas häufiger als der Scirocco. Verf. hegt die Vermuthung, dass ein beträchtlicher Theil der in Lesina als E S E auftretenden Winde kein eigentlicher Scirocco, sondern nur eine durch locale Einflüsse abgelenkte Bora seien. Die Bora ist ein Winterwind; im Sommer ist sie nur schwach und von kurzer Dauer. Der Sci rocco kommt im Sommer sehr häufig vor, ist jedoch recht flau. ÄM’. J. Kobolkow. Ueber die Winde in der Stadt Przewalsk. Iswest. geogr. Ob. 26, 186—190, 1890, mit einer Skizze. Angezeigt in Petenn. Mitth. 37, Littber. 28, 1891 f. (Nur Titel.) Aw.