260 2 C. Lufttemperatur und Strahlung. Ein mittels Glasplatte abgeschlossenes Gefäss wurde mit 7 Litern ausgekochten und hierauf mit Kohlensäure gesättigten Wassers, in welchem sich Wasserpflänzchen befanden, vollkommen gefüllt und der Sonne derartig ausgesetzt, dass die Pflanzen auf einer Fläche von etwa 6 qdm senkrecht bestrahlt wurden. Es wurde dabei die Kohlensäure zersetzt, und der entstehende Sauer stoff konnte in einer Röhre gesammelt und gemessen werden. Für kurze Beobachtungen benutzte man die Verschiebung eines flüssigen Index in horizontalem Glasrohre. Das Verhältniss der entstehenden Sauerstoffmenge zur Intensität der Strahlung erwies sich bei verschiedener (jedoch nicht zu geringer) Sonnenhöhe merklich Constant und auch nicht wesentlich abhängig von der benutzten Pflanzensorte. Von der auf die Pflanzen gestrahlten Energiemenge wurde kaum absorbirt und aufgespeichert; liess man aber die Strahlen vorher durch eine dicke Schicht von Kaliumchromatlösung gehen, so nahmen die Pflanzen 1 / 2 o der Energie auf. Die Versuche wurden in 85 m Seehöhe ausgeführt. R. Colley, N. Michkine et M. Kazine. Observations actino- metriques faites ä l’Observatoire de l’Academie Petrowsky, pres de Moscou. C. R. 112, 630—632, 1891t. [Naturw. Rundsch. 6, 181 —182, 254, 1891 f. Ann. chim. phys. (6) 25, 265, 1892. A. Cbova. Remarques sur les observations de MM. R. Colley, N. Michkine et M. Kazine. C. R. 112, 632 — 634, 18911- Ann. China, phys. (6) 25, 286, 1892. Colley, Mischkin und Kazin begannen ihre Beobachtungen am 1. Juni 1889 und setzten sie regelmässig fort, bis am 23. Oct. bei der Temperatur von — 10° das Aktinometer regelmässig zu functioniren aufhörte. Man benutzte einen Aktinographen von Richard freies, dessen Angaben durch Vergleich mit einem Pyrheliometer von Cbova reducirt wurden auf diejenige Zahl von Grammcalorien, die 1 qcm horizontaler Bodenfläche empfängt. Dabei wurde die Strahlung der Sonne zusammen mit derjenigen des übrigen Himmels gemessen. Wie Cbova bereits für Mont- pellier gefunden, ergab sich nun auch in Moskau, dass die Curve der täglichen Strahlung nicht symmetrisch gegen die Mittagszeit ist; es zeigen sich im Sommer zwei Hauptmaxima gegen 10“ und um 3», dazwischen ein secundäres Minimum. Im Herbst nähern sich beide Maxima der Mittagszeit. Es fand sich: