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254 2 0. Lufttemperatur und Strahlung. Abkühlungsgeschwindigkeit ist. Es erweist sich, dass A ein Maximum gegen das Sommersolstitium und ein Minimum gegen das Winter- solstitium hat, und stets in klaren Nächten viel grösser als in trüben ist. Das Temperaturminimum tritt einige Minuten vor Sonnen aufgang ein. Die nach dem Vorausgegangenen berechneten Normaltempe raturen für alle 24 Stunden des Tages, nach Monaten, sowie für klare und trübe Tage gesondert, lassen sich durch die Gleichungen dar stellen: für klares Wetter t = 9,505° + 11,027" cos (m 169,8°) -|- 1,065° cos (2 m -f- 271,4°) für trübes Wetter t = 9,322° -j- 6,990° cos (m -j-160,0°) -j- 0,684° cos (2 m -j- 217,0°), wobei m ein Winkel ist, der vom Anfänge bis zum Schlüsse des Jahres von 0° bis 360° wächst. Dabei sind die Jahresextreme: Maximum Minimum bei klarem Wetter .... 21,08° am 21. Juli —1,32° am 31. December, bei trübem Wetter .... 16,29° am 3. August 2,07° am 11. Januar. Das Jahresmittel ist 9,505° bei klarem, 9,322° bei trübem Wetter; im wirklichen Durchschnitt aller Tage ohne Rücksicht auf Bewöl kung beträgt das Mittel 10,0°. Während des December 1879 hatte man eine Schneedecke mit ganz klarem und ruhigem Wetter 9 Tage und 8 Nächte hindurch. Die Beobachtungen dieser Zeit ergaben die Tagesextreme — 6,09° um 2 p und —16,42° um 8“, also eine Amplitude von 10,33°, wäh rend klare Tage ohne Schnee im December nur 6,52° Amplitude hatten. Im letzten Capitel wird die Tagesamplitude für jeden einzelnen Monat der Jahre 1874 bis 1888 mit der mittleren Bewölkung ver glichen. Der Bewölkung n entspricht die Amplitude A — (1 — 0,083« + 0,0011 n 2 ), wobei A o die Amplitude für n — 0 ist. Fbitz Kerner von Mabilaun. Die Aenderung der Bodentempe ratur mit der Exposition. Wien. Ber. 100 [2a], 704—729, 1891 f. [Peterm. Mittb. 37, Littber. 179, 1891. Nachdem der Vater des Verf. in den Jahren 1867, 1868, 1869 eine Reihe von Beobachtungen im Innthale (780 m) an gestellt hatte (diese Ber. 27, 898 — 899, 1871), veranlasste derselbe in den Jahren 1887 bis 1890 eine neue Reihe, welche in dem zur Stubaier Alpengruppe gehörigen Gschnitzthale (1340 m) stattfand. Beide Male wurde am Fusse eines nach Süden abdachenden Berggehänges ein Beobachtungshügel gewählt, und in acht gegen die Haupt-