210 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. Die mitgetheilten Zahlen für die mittleren Stundenwerthe der einzelnen Monate lassen zunächst die bekannte grosse Regel mässigkeit im täglichen Gange des Luftdruckes der Tropen erkennen. Im Jahresmittel (von Finschhafen) zeigt sich ein Tages maximum um 9“ und ein zweites Maximum um 10*. Das erstere ist im Sommer, das letztere im Winter stärker. Zwei Minima fallen auf 3%“ und 3 x /g*, das letztere ist im ganzen Jahre stärker aus geprägt, namentlich im Februar. Die mittlere tägliche Amplitude in Finschhafen beträgt 2,2 mm, ihre Extreme wurden mit 1,2 mm während des Juni und 3,9 mm im Januar und März beobachtet. Die jährliche Amplitude betrug 12,2 mm, das absolute Maximum wurde im September, das absolute Minimum im März beobachtet. Der Gang des Barometers war um so unregelmässiger, je mehr sich die Sonne dem Zenit näherte. Berechnet man die harmonischen Constituenten des täglichen Barometerganges nach Hann (diese Ber. 45 [3], 239, 1889), so zeigt sich in Finschhafen die Epoche der Fluth bei der einmaligen (4“) und zweimaligen (O 1 /^“) Welle normal, bei der dreimaligen (12 1 / ä “) aber bedeutend verfrüht gegen Stationen höherer Breite; ähnlich verhält es sich mit den Amplituden. In Kamerun sind das Vormittagsmaximum (Ö'/ä“) und das Nachmittagsminimum (4*) erheblich stärker ausgeprägt, als die beiden anderen Extreme (3'/ 2 “, 10 1 /2 p ). Die einfache Welle ist beträcht lich verstärkt, wie es Hann für Thal- und Küstenstationen gefunden und durch die Berg- und Thal-, resp. Land- und Seewinde erklärt hat. Die Epoche der Fluth fällt bei der einmaligen Welle auf 6“, bei der zweimaligen auf 10 n , bei der dreimaligen auf 3 l / 2 “. In Bismarckburg sind beide Maxima (9“ und 10 p ) fast gleich, das Minimum um 4* ist etwas deutlicher als dasjenige um 3^". Die Amplitude der zweimaligen Welle in Bismarckburg und Kamerun ist ungefähr dem Luftdrucke proportional. Bei der Temperatur ist von Interesse die Verschiebung des Minimums von 5“ auf 6“ und die Verfrühung des Maximums von 2* oder 2 1 / 2 - p auf 1* an den Gewittertagen in Kamerun, sowie die gleichzeitige Verringerung der Tagesamplitude von 6,6° auf 5,4°. H. Mohn. Mittheilungen aus dem Norwegischen meteorologischen Institut. Met. ZS. 8, 247—260, 1891 f. Bei dem seit dem 1. December 1866 thätigen Norwegischen meteorologischen Institut sind seit dem 1. Januar 1891 einige