198 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. Strömung die Ablagerung des Wasserdampfes auf die Staub- theilchen der Atmosphäre weniger möglich ist. Die Windstärke ist über der offenen See nahezu gleich gross zu allen Tageszeiten bis auf eine schwache Zunahme um Mittag. In der Nähe des Landes ist die tägliche Variation aber sehr aus geprägt und mit der Temperaturschwankung im Zusammenhang, sofern die Reibung durch aufsteigende Luftströmung verringert, durch herabsinkende (in der Nacht) und ruhende Luft aber ver mehrt wird. Niederschlagshäufigkeit und Gewitterfrequenz zeigen auf dem Meere nahezu den umgekehrten täglichen Gang, wie die Tem peratur. Die Gewitter ohne Donner (nicht Wetterleuchten, weil auch bei Tage gezählt), haben ein viel späteres Häufigkeitsmaximum, als die Gewitter überhaupt. Der zweite Abschnitt von Buchan’s Werk umfasst zahlreiche Einzelheiten zur jährlichen Periode und zur Vertheilnng von Tem peratur, Druck und Windrichtung auf der Erdoberfläche. Luigi de Marchi. Sulla dinamica dei temporali. Rend. Ist. Lomb. (2)23, 17 S., 1890*1*. [Wied. Beibl. 15, 254—255, 1891 f. [Naturw. Rundsch. 1891, 148. [Met. ZS. 8, [33—34], 1891 f. Bei einem Sturme schreiten nicht Luftmassen fort, sondern Bedingungen des Luftdruckes, welche in den auf einander folgen den Gegenden die Gleichgewichtsstörung erzeugen. Man könnte als Ursache des Fortschreitens entweder die Schwerkraft ansehen, wie bei den Meereswellen, oder die Elasticität, wie bei den Schall wellen. Im ersteren Falle müsste die Fortpflanzungsgeschwindig keit der Stürme U = \/2gh sein, wobei g die Schwerkraft und h die Höhe der Welle bedeutet. Setzt man h = 1000 m, so wird ungefähr U = 100 mps. Da aber die Höhe der Depressionen nicht grösser, die Geschwindigkeit viel kleiner ist, so kann die Schwerkraft nicht als Entstehungsursache der atmosphärischen Wellen gelten. Es wird alsdann für elastische Wellen nach einer Formel von Rankine (diese Bei*. 27, 513—514, 1871) die Fortpflanzungs geschwindigkeit berechnet, weil die LAPLACE’sche Formel für die Schallgeschwindigkeit auf adiabatische Aenderungen beschränkt und also hier nicht verwendbar ist. Unter Benutzung der bei Stürmen aus Beobachtung und Rechnung gewonnenen Zahlen für Druck und Temperatur in verschiedenen Höhen ergiebt sich eine Grössen-