Volltext Seite (XML)
192 2 A. Allgemeines und zusammenfassende Arbeiten. Hellmann entdeckte, und in Folge seiner Anregung wurde in Oxford ein aus zehn Pergamentblättern bestehendes Manuscript aufgefunden, welches Beobachtungen enthielt, die Walter Merle in Oxford täglich ^on Januar 1337 bis Januar 1344 angestellt hat. Hugo Meyer. Anleitung zur Bearbeitung meteorologischer Beob achtungen für die Klimatologie. 8°. IX u. 187 S. Berlin, Julius Springer, 1891 f. [Met. ZS. 8, [41—42], 18911- [Nature 44, 27—28, 1891 f. [Peterm. Mitth. 37, Littber. 177—178, 1891 f. Nachdem die bisher üblichen graphischen Darstellungsweisen klimatischer Beziehungen (Durchschnittscurven, Isoplethen, Wind rosen) geschildert sind, werden diejenigen zusammenfassenden Werthe besprochen, für welche der Verf. eine erweiterte Ver breitung und Anwendung wünscht. Ist eine Anzahl unter sich vergleichbarer Einzelwerthe vorhanden, so kann als kurzer und für ihre Gesammtheit charakteristischer Hauptwerth der Central werth oder das arithmetische Mittel oder der Scheitelwerth gelten. Central werth (C) wird derjenige Einzelwerth genannt, welcher in der Mitte steht, wenn alle Einzelwerthe nach ihrer Grösse geordnet sind; er besitzt also die gleiche Anzahl positiver und negativer Abweichungen und ändert sich nicht, wenn beliebige Einzelwerthe durch andere ersetzt werden, falls diese nur auf der gleichen Seite von C liegen wie jene. Der Zusammenhang des Centralwerthes mit den Einzelwerthen ist also nur ein sehr loser. Das arithmetische Mittel (A) der Einzelwerthe hat gleiche Summen positiver und negativer Abweichungen; es steht mit den Einzelwerthen in viel engerem Zusammenhänge als C, und sein Werth bleibt bei Aenderungen derselben nur dann ungeändert, wenn die sämmtlichen Aenderungen in zwei entgegengesetzt gleiche Gruppen zerfallen. Der Scheitelwerth (S) ist derjenige Einzelwerth, um welchen sich die übrigen in der nach ihrer Grösse geordneten Reihe am dichtesten schaaren. Wird in dieser Reihe der ganze Bereich, über welchen sich die Einzelwerthe erstrecken, in gleiche und an ein ander anschliessende Intervalle getheilt, und trägt man diese Inter valle als Abscissen, die zugehörigen Häufigkeiten der Intervalle als Ordinaten auf, so erhält man die Häufigkeitseurve. Ihr Scheitel, d. h. der Punkt, an welchem die Curve vom Steigen zum Fallen übergeht, ergiebt den Scheitelwerth. Es kann deren auch mehrere geben, wobei in der Regel einer, der Hauptscheitel, die anderen