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Barnard. Denning. Kreütz. Galle. 183 W. F. Denning. Notes on Observations of Meteors. Observ. 14, 277—281. Rathschläge zur Meteorbeobachtung. Anfangs- und Endpunkt einer Sternschnuppe zu bestimmen, ist weniger wichtig, als die Ermittelung der Richtung (mit Hülfe eines Lineals, das man vor das Auge hält). Werthvoll sind genaue Dauerschätzungen, ferner Beachtung der Eigenthümlichkeiten in Farbe und Form. Zur Radiantenbestimmung bei sehr schwachen Schwärmen glaubt Den ning auch Meteore aus verschiedenen auf einander folgenden Nächten combiniren zu dürfen; leitend sind ihm die Nebenmerk male der Meteore. Die Hauptfragen auf diesem Gebiete betreffen: 1) Stationäre Radianten. 2) Verschiebung der Radianten. 3) Diffuse Radiation. 4) Höhen der Sternschnuppen. 5) Bielaschwarm, seine Ausbreitung längs der Bahn. 6) Radiant der Aquariaden. 7) Zahl der Sternschnuppen. H. Kreutz. Ueber eine von Messier am 3. Juni 1771 gesehene kometenartige Erscheinung. Astr. Nachr. 127, 93. Am 3. Juni 1771 bemerkte Messier um 9 h Abends im Westen in 20° Höhe einen Lichtkegel, der 25° lang und an einem Ende 6° bis 7° breit war. Am anderen Ende stand eine kernartige, helle Verdichtung. Messier hielt das Object anfänglich für einen grossen Kometen. Es bewegte sich vom Kopfe der Zwillinge gegen den Löwen hin, dauerte eine gute halbe Stunde und ver schwand dann unmerklich. Vom Kerne aus waren in rascher Folge Lichtwellen bis zum anderen Ende des Schweifes gelaufen, ähnlich, wie man sie bei den Nordlichtstrahlen beobachtet. J. Galle. Schreiben, betr. die kometenartigen Erscheinungen Eddie (1890) und Messier (1771). Astr. Nachr. 127, 183. Galle glaubt, dass die wie Kometen aussehenden Erschei nungen, wenn sie nicht besonders geformte Wolken waren, als Schweife oder Zerstäubungsproducte sehr grosser Meteore zu be trachten seien. Wiederholt hat man nach dem Verschwinden von grossen Feuerkugeln die Schweife noch viele Minuten, selbst eine ganze Stunde lang wahrnehmen können, wobei dieselben eine Be wegung annehmen, die wohl den Luftströmungen in den oberen Atmosphärenschichten entsprach.