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144 I D. Die Sonne. der Wasserdampflinien ganz unsichtbar und die übrigen sehr schwach. Bei Zenitdistanzen über 60° kamen die Linien allmählich zum Vor schein. Die «-Gruppe war auch bei grosser Sonnenhöhe sichtbar. Zwei Tafeln geben das Aussehen der Linien in der Nähe von G und I) bei verschiedenen Zenitdistanzen der Sonne. G. B. Rizzo. Le linee telluriche dello spettro solare. 3Iem. Spettr. Ital. 20, 77—86 f. Eef.: Naturw. Euudsch. 6, 435. Beibl. 15, 645. I. Historisches. Entdeckung der tellurischen Linien im Sonnen- spectrum durch Brewster 1833; Piazzi Smyth wies 1856 direct nach, dass nicht alle Linien, wie damals Brewstek noch annahm, von der Luftabsorption herrühren. Untersuchungen von Gladstone 1859 und Secchi 1863 an den Spectren entfernt stehender irdischer Lichtquellen, ebenso von Janssen 1864. Angström folgerte aus Beobachtungen, die er bei — 27° C. 1864 in Upsala anstellte, dass die meisten tellurischen Linien vom Wasserdampf der Luft erzeugt werden und nur die Bänder A, B und a, die bei jener Temperatur allein deutlich sichtbar blieben, von der eigentlichen Luftabsorption stammen, was durch Langley, Smyth, Thollon und Cornu be stätigt wurde. Die Bänder gehören, wie Egoroff und Janssen (1886) zeigten, dem Sauerstoff an; Janssen fand, dass sie pro portional der Gasdichte an Intensität zunehmen, wogegen andere von ihm entdeckte, schwer auflösbare Bänder sich dem Quadrat der Dichte proportional verstärken. II. Um die mehrfach bezüglich des Ursprunges von «geäusserten Zweifel zu heben, machte Rizzo Ende Februar 1891 auf dem Roccia melone (3538 m) in den Grajischen Alpen und am Fusse dieses Berges zu Bosco Nero (1623 m) Spectralbeobachtungen. Während hier die Intensitäten von A, B und « zu 50 bezw. 28 und 3,2 geschätzt wurden, waren sie auf dem Gipfel 40, 20 und 2,2. Die Wasserdampfbänder fehlten jedoch auf dem Roccia melone gänzlich, so dass man die Frage, ob « auch vom Sauer stoff herrührt, bejahen kann. III. Bibliographie (5 Seiten umfassend). Abbe SpEe. Note sur le spectre solaire. Vierteljschr. d. Astr. Ges. 26, 276—278. In Fortsetzung der TnoLLON’schen Arbeiten über das Sonnen- spectrum hat Verf. von der Linie bis F mehr als 700 Linien