Von dem Nebel bei i] Argo wurden verschiedene Aufnahmen gemacht, darunter eine von acht Stunden Dauer. Im Vergleich zu den Aufnahmen von kürzerer Dauer hat der Nebel hier an Ausdehnung erheblich zugenommen; er zeigt eine sehr complicirte Structur von demselben Charakter wie der grosse Nebel im Orion. An Detail ist auf dem Negativ viel mehr zu sehen, als wie Herschel mit seinem grossen Reflector wahrgenommen hat. Herschel hatte auch einzelne Partien des Nebels, die sich durch Form oder Helligkeit auszeichneten, noch besonders untersucht und ihre Stellung gegen Fixsterne genau beschrieben. Es ist nun sehr merkwürdig, dass jetzt eine in Hebschel’s Beschreibung besonders auffällige und sehr helle Region des Nebels völlig dunkel und leer erscheint, so dass man an eine Veränderung glauben muss. Russell hat bereits 1871 diesen Unterschied im Aussehen des Nebels gegen früher erkannt. Im Sternbilde Argo sieht man mit freiem Auge in der Milch strasse eine sternleere dunkle Stelle; wie jedoch drei photo graphische Aufnahmen beweisen, ist auch dieser Theil des Him mels dicht mit Sternen besetzt, so dass also keine wirkliche Lücke in der Milchstrasse vorliegt. Bei der Aufnahme der grossen MAGBLLAN’schen Wolke — ebenfalls mit langer Dauer — wird namentlich die eigenthümliche Anordnung der Sterne hervorgehoben. Die Sterne stehen an gewissen Gegenden dicht gedrängt in Gruppen, welche alle in einer und derselben Richtung verlängert und-ffurch dunkle, in dessen nicht völlig sternleere Streifen von einander getrennt sind. Oft kommen 5000 bis 6000 Sterne auf einen Quadratgrad. Auf den mit der „Sterncamera“ aufgenommenen Photographien misst 1 Grad nahe 60 mm; die Aufnahmen mit dem Porträtobjectiv haben den Maassstab 1 Grad gleich 14 mm. The Milky Way is a Separate System of Stars. Pübl. Astr. Soc. Pacific 3, 372. Bei der von Gill durchgeführten „photographischen Durch musterung“ des südlichen Sternhimmels ergab sich die interessante Thatsache, dass die Sterne in der Milchstrasse photographisch fast doppelt so hell sind als optisch; siegehören meist dem ersten Spectral- typus an. Die Milchstrasse bildet daher ein Sternsystem für sich, mit dem die von der Milchstrasse seitlich abstehenden Sterne nicht in physischem Zusammenhänge stehen. (Vortrag von Gill in der Royal Institution of Great Britain am 29. Mai 1891.)