2. Spectralbeobachtungen. S. W. Bubnham. Invisible Double-Stars. Monthl. Not. 51, 388—395. Zu den „unsichtbaren Doppelsternen“ rechnet Bubnham die äusserst engen Sternpaare, die mit Hülfe der Linienverschiebungen in Sternspectren entdeckt worden sind (z. B. Algol), sowie die Sterne mit ungleichförmiger Eigenbewegung. Bezüglich der ersteren, der spectroskopischen Doppelsterne, glaubt Bubnham, dass die Vogel- PiCKEBiNG’sche Erklärung der Linienverschiebungen auf Grund des DoppLEß’schen Princips noch nicht als unwiderleglich sicher an gesehen werden dürfe. Man solle die Methode zunächst an optischen Doppelsternen von kurzer Periode erproben. Von den Sternen mit ungleichförmiger Eigenbewegung hat nur Sirius einen sichtbaren Begleiter. Nach dem berechneten Begleiter von Procyon hat Bubnham vergeblich gesucht. Bei dem dritten Sterne von £ Cancri hat man merkwürdige Unregelmässigkeiten in der Bewegung gefunden, indem dieser Stern C die Richtung zu ändern und gleichsam eine Epicykloide zu beschreiben scheint. Einige Jahre hindurch rückt C rasch vorwärts und dann bleibt er wieder längere Jahre nahe an einem Punkte stehen. Die Sterne A und B sind einander sehr nahe, und die Berechner haben nachgewiesen, dass die Unregelmässigkeiten von C sich nicht durch Störungen von A oder B erklären lassen. C solle vielmehr selbst wieder eine Componente eines engen Paares C—D sein, dessen Schwerpunkt gleichförmig sich bewegt, während C und der unsichtbare Stern I) in etwa 20 Jahren einen Umlauf um diesen Schwerpunkt aus führen. Bubnham will hingegen jene Unregelmässigkeiten auf Beobachtungsfehler zurückführen. Man misst die Stellung von C gegen die Mitte der Verbindungslinie AB. Diese Linie steht zuweilen senkrecht zur Richtung nach C, bald fällt sie mit dieser zusammen in Folge des Umlaufes von AB. Hierdurch werden Auffassungsfehler entstehen und weiter scheinbare Verschiebungen von C. Als Stütze seiner Ansicht führt Bubnham andere Sterne an, bei denen ähnliche Schwankungen vorkommen, scheinbare Still stände und rasche Fortbewegungen oft mehrmals sehr regelmässig abwechseln (i Leonis, Castor, t, Aquarii, e Lyrae, £ Scorpii, t Hydrae). Zur Entscheidung schlägt Bubnham vor, die Stellung des Sternes C in Bezug auf einen nicht zum System £ Cancri gehörenden Stern zu messen.