Rayet. Riccö. Holden. Wislicenus. 67 behufs Orientirung die Lage des Mare Crisium angegeben. Die Zeichnungen sind in verjüngtem Maassstabe reproducirt und zeigen in Verbindung mit den Beobachtungen mit freiem Auge, dass das Innere des Erdschattens auf der Mondscheibe sehr verschiedene Helligkeit an verschiedenen Punkten besitzt. Die Erklärung dieser Lichtunterschiede wird auf Grund der Zeichnungen in der ungleichen Reflexionswirkung der einzelnen Oberflächengebilde des Mondes selbst gefunden. Mit freiem Auge hat Holden elf, Keeler eine Zeichnung gemacht und darin die Umrisse der durch ungleiche Helligkeit oder Färbung unterschiedenen Schattenregionen ein getragen. Diese Zeichnungen sind ebenfalls reproducirt. Keeler hat am 12-Zöller spectroskopisch den verfinsterten Mond untersucht, aber nur ein continuirliches Spectrum ohne FRAUNHOEER’sche Linien gefunden. In den dunkelsten Schattentheilen reducirte sich das Spectrum auf ein kurzes Band im Grün. Der aus dem Schatten deutlich hervorleuchtende Aristarchgipfel gab ein besonders im Gelb recht helles Spectrum. Barnard theilt seine meist am 6-Zöller angestellten Beobachtungen des Verlaufes der Finsterniss voll ständig mit. Er hebt die geringe Helligkeit der total verfinsterten Mondscheibe hervor; die Sterne und der Andromedanebel waren so leicht zu sehen wie bei völliger Abwesenheit des Mondes. Die rothe Färbung fehlte fast gänzlich. 4. Mars. W. F. Wislicenus. Physische Beobachtungen des Mars während der Opposition 1890. Astr. Nachr. 127, 161—167. Am 6 zöll. Refractor der Sternwarte Strassburg führte Verf. an 16 Tagen 21 Zeichnungen der Oberfläche des Planeten Mars aus und erhielt an 11 Tagen Messungen des Positionswinkels der Marsaxe. Die Pole lagen nahe der Marsperipherie, so dass die Schneeflecken nicht gut zu sehen waren; häufig war bloss der eine derselben zu erkennen. Der nördliche Fleck erschien ziemlich klein und scharf, war also leicht zu messen, der andere dagegen war weit ausgedehnt, so dass seine Mitte schwer festzustellen war. Resultate für die Lage der Marsaxe: Positionswinkel — 28,09°. Poldistanz des nördlichen Fleckes = 7,19°, areographische Länge = 200° (gültig für den 13. Mai 15 h 41,2 m m. Z. Strassburg). Von verschiedenen Objecten der Marsoberflächen hat Wislicenus durch Messungen die areographischen Positionen bestimmt. Auf einer beigefügten Karte sind diese Objecte gekennzeichnet.