ß2 IB. Planeten und Monde. schneiden sich Wärme- und Lichtcurve, nunmehr nahm die Hellig keit rapider ab als die Wärme. In jenem Moment betragen beide Strahlungen noch 7,3 Proc. ihres Maximalwerthes beim un verfinsterten Vollmond. Aehnlieh waren die Umstände bei der Finsterniss 1884, wo Licht und Wärme 28 Min. vor der Totalität sich auf 9,2 Proc. vermindert hatten. Das Wärmeminimum um die Zeit der Mitte der Finsterniss (wo die Beobachtungen 20 Min. lang unterbrochen waren), war 1888 nur 0,4 Proc., 1884 etwa 1 Proc., in beiden Fällen weniger als der wahrscheinliche Beobachtungsfehler. Doch geht aus dem sonstigen Verlauf der Wärmecurven hervor, dass die Mondstrahlung nie ganz aufgehört hatte. Um 62 Min. nach der Mitte waren Licht und Wärme wieder gleichzeitig 1,8 Proc. ihres Maximalwertes, worauf letztere rasch, das Licht aber nur mässig zunahm. Beim letzten Contact waren die Verhältnisszahlen um 17,5 Proc. gegen einander verschieden, beim ersten Contact nur um 6,2 Proc. Um 17 Min. nach diesem letzten Contact mit dem Schatten wird die Wärmezunahme wieder geringer und hörte 7 Min. vor dem letzten Contact mit dem Halbschatten ganz auf; die Mondwärme betrug nun 81 Proc. ihres Werthes vor der Verfinsterung. Im Jahre 1884 war sie 38 Min. nach dem letzten Contact auf 86,8 Proc. gestiegen, sie hatte damals auch nach dem Ende der Finsterniss noch etwas zugenommen, was 1888 nicht geschah. Für die Zukunft beständen nun folgende Aufgaben: 1) Die noch nicht ganz sichere Abnahme der Mondwärme vor der Finster niss zu bestätigen oder zu widerlegen. 2) Beobachtungen während der Totalität ununterbrochen anzustellen. 3) Die Wärme nach der Totalität bei Finsternissen von verschiedener Dauer zu messen. 4) Beobachtungen zu machen, bei denen die Mondstrahlen durch Glas gehen, um ihre Natur näher zu erforschen. 5) Systematische Untersuchungen der Strahlungen verschiedener Theile der Mond oberfläche, welche manche Unregelmässigkeiten in den vorliegenden Beobachtungen veranlasst haben. F. W. Very. Prize Essay on the Distribution of the Moon’s Heat and its Variation with the Phase. Ref.: Sid. Mess. 10, 471f. Astr. Journ. 11, 72. Observ. 15, 153. Himmel u. Erde 4, 416—419. Naturw. Rundsch. 7, 115. Nature 44, 101. Mittelst eines 12 zoll. Reflectors von 10 Fuss Brennweite wurde ein Bild des Mondes von 1,25 Zoll Durchmesser auf einen Schirm projicirt, der vor dem Bolometer steht und eine Oeflhung von