Grössenverhältnisse in der Zeichnung zu sichern, wurde entweder auf empfindliches Papier ein ganz schwaches vergrössertes Bild photographisch aufcopirt und dann durch Handzeichnung vervoll ständigt, oder es wurde eine Glasplatte mit eingeritztem Liniennetz auf die Mondplatte gelegt und durch Federn festgehalten und dann die Zeichnung auf bestem Papier gemacht, auf welchem ein ent sprechend vergrössertes Netz zuvor eingetragen war. — Weinek beschreibt die vergrösserten Zeichnungen des Kraters Archimedes, die er von zwei bei entgegengesetztem Sonnenstände gemachten Aufnahmen bei zehnmaliger Vergrösserung copirt hat und die in lithographischer Reproduction dieser Publication beigefügt sind. Er vergleich die Zeichnung mit den Karten von Schmidt, Mädler und Lohrmann in allen Einzelheiten und kommt zu dem Schlüsse, dass die Mondphotographie eine werthvolle Hülfe für die optische Beobachtung ist und diese wesentlich ergänzt in Hinsicht auf die Verschiedenheit in der chemischen und optischen Albedo. Auch der geschickteste Zeichner kann den Mond nur unvollkommen dar stellen wegen der grossen Menge der sichtbaren Objecte und des raschen Wechsels der Mondschatten. Immerhin wird es aber nöthig sein, jede Aufnahme sofort einige Male mit etwas geänderter Expositionszeit zu wiederholen, da für die oft sehr ungleich hellen Einzelregionen eine und dieselbe Expositionszeit nicht zur Erzielung guter Bilder passen würde. L. Weinek. Neue Rille und neuer Krater, entdeckt auf den Mond photographien der Licksternwarte. Astr. Nachr. 128, 139 —141. Vergl. Publ, Astr. Soc, Pacific 3, 252, 285. Klein’s Wochenschr. 34, 278 —280. Himmel u. Erde 4, 181. Nach Mondaufnahmen, welche auf der Licksternwarte am 36-Zöller gemacht sind, hat Weinek einzelne Gegenden in ver- grössertem Maassstabe gezeichnet, so das Mare Crisium (vierfach), Wallebene Archimedes, ferner Arzachel in zwei verschiedenen Phasen bei entgegengesetztem Schattenwurf (zehnfach). Im Laufe dieser Arbeiten wurden mehrere Objecte gefunden, welche weder in der grossen Mondkarte von Schmidt noch in jenen von Mädler und Lohrmann enthalten sind. Darunter sind besonders zwei auch in mässigen Fernrohren gut erkennbare Objecte, bei denen es merkwürdig ist, dass sie früher nicht gesehen worden sind. 1. Eine grosse Rille durch die Wallebene Thebit in der Länge von 28 km (photographirt 27. Aug. 1888), „welche einem Bruche