24 11- Fortpflanzung des Lichtes, Spiegelung und Brechung. von 0,412 Wellenlängen, bei Reflexion in Glas eine Beschleunigung von 0,365 Wellenlängen. Der NEUMANN’sche Lichtvector erfährt in diesen beiden Fällen eine Phasenverzögerung von 0,088 resp. 0,135 Wellenlängen. 2. Bei Reflexion in Luft an dünner, von Luft und Glas be* grenztet' Silberschicht geht die Phasenverzögerung des Neumann’- schen Lichtvectors mit wachsender Dicke der Silberschicht vom Werthe Null bis zum Werthe 0,088 durch positive Werthe hin durch über; bei Reflexion in Glas an dünner, von Glas und Luft begrenzter Silberschicht nimmt mit abnehmender Dicke derselben die Phasenverzögerung des NEUMANN’schen Lichtvectors vom Werthe 0,135 bis zu Null ab und wird negativ, bis sie für die Dicke Null den Werth —0,5 Wellenlängen erreicht. 3. Die üblichen Formelsysteme der Optik gestatten, die durch Reflexion an massiven Schichten beobachteten Phasenänderungen mit Hülfe derselben optischen Constanten zu berechnen, zu welchen auch andere, an massivem Silber beobachtbare optische Erschei nungen führen. 4. Die Anwendung dieser Formelsysteme auf die durch Reflexion an dünnem Silber hervorgebrachten Phasenänderungen ergiebt das Resultat, dass für sehr dünne Silberschichten (von etwa 3 x IO -6 mm Dicke) der Mittelwerth von n 2 — n 2 k 2 positiv und grösser als 1 ist, d. h. dass eine solche dünne Silberschicht optisch wie eine homogene Schicht wirkt, deren Brechungsexponent n grösser als 1 und deren Absorptionsindex k kleiner als 1 ist, während für dickeres oder massives Silber n < 1, k > 1 anzu nehmen ist. 5. Das in 2. und 4. angeführte Resultat lässt sich durch Annahme einer das Silber überkleidenden Oberflächenschicht von normalen optischen Constanten von sehr geringer Dicke (V400 erklären, welche auf die an massivem Silber beobachtbaren Er scheinungen keinen wesentlichen Einfluss ausübt. 6. Es ist denkbar, dass nicht bei jeder Herstellungsart die unter 2. und 4. angegebenen Sätze stattfinden. Dies würde für gewisse, von Wernicke angeführte Beobachtungen der Fall sein. Die Anwendung der üblichen Formelsysteme der Optik ergiebt, dass es nur von dem optischen Verhalten eines Silberüberzuges in seinen dünnsten Stellen (von 3 bis 6 X 10~ 6 mm Dicke) abhängt, ob die von Wernicke beschriebenen Erscheinungen eintreten, oder die unter 2. beschriebenen, welche von Wiener und dem Verf. beobachtet sind. JO.