676 32. Elektrochemie. Elektrode durch Zusatz einer geringen Menge einer Salzlösung des Elektrodenmetalles gilt nur für schwache Stromstärken, die um so schwächer sein müssen, je geringer die Menge des hinzugefügten Salzes ist. Es existirt eine theoretische Beziehung zwischen der Natur der durch die Elektrolyse hervorgebrachten Niederschläge und der entsprechenden Polarisation. Bgr. J. Daniel. A study of the polarisation upon a thin metal parti- tion in a Voltmeter. Part I and II. Physical Review, New-York 1, 241—259. [Cim. (3) 35, 87—88, 1894f. Phil. Mag. (5) 37, 185—201, 288—300, 1894. Ein Voltameter war durch Einsetzen von zwei eng an ein ander liegenden Glasscheiben mit einer kreisrunden Durchbohrung von 1,5 cm Durchmesser in zwei Theile getheilt. Die Durchboh rung wurde durch Metallplättchen von wechselnder Dicke ver schlossen. Die Elektroden bestanden aus 0,1 mm dickem platinirtem Platindraht von 4 bis 6 cm Länge oder auch aus Kupfer (bei Cu SO 4 ). Die hauptsächlichsten Ergebnisse der Untersuchung sind die folgen den (s. auch Jahrg. 1893 dieser Ber.): 1. Die kritische Dicke (d. h. diejenige, unterhalb deren keine Polarisation mehr eintritt) ist in guten leitenden Lösungen von H 2 SO 4 , CuSO 4 und Na CI grösser als 0,0 4 9 mm beim Gold, 0,0 : .15 mm beim Platin, 0,0 3 ü mm beim Aluminium. Sie ist kleiner als 0.0 s 4 mm beim Gold, 0,002 mm beim Platin und Silber. 2. Liegt die Dicke der Blättchen zwischen den angegebenen Grenzen, so wächst die Polarisation für einen gegebenen Strom proportional mit der Dicke der Blättchen. 3. Bei dicken Platten wächst die Polarisation eine Zeit lang, nimmt dann aber bei Strömen von 0,01 bis 0,2 Amp. einen constanten Werth an. Bei dünnen Platten ist dagegen die Polarisation von der Zeit fast unabhängig und ihre Grösse richtet sich nur nach der Stromstärke und der Dicke der Platte. 4. Diente CuSO 4 als Elektrolyt, so wurden alle Platten in Folge eintretender Oxydation zerstört, mit Ausnahme derjenigen, deren Dicke unterhalb der kritischen lag. 5. Bei Anwendung von Schwefelsäure ist eine Oxydation nur bei Anwendung dicker Goldplatten und starker Ströme bemerkbar; bei dünnen Goldplatten tritt auch bei langem Durchleiten starker Ströme keine nennenswerthe Oxydation auf. B<P‘.