Zusammenhängende Darstellung der Untersuchungen des Verf., über deren Hauptergebnisse bereits berichtet worden ist (siehe diese Ber. 1893 [2], 650—-654 und oben). Im Journ. de phys. befindet sich 1. c. ein Auszug der umfangreichen Abhandlung. o o o O. Wiedeburg. Ueber die Gesetze der galvanischen Polarisation und Elektrolyse. Wied. Ann. 51, 302—345, 1894 f. Den Inhalt der Abhandlung bildet eine mathematische Analyse der Polarisationsvorgänge, welcher folgende Anschauung über die selben zu Grunde liegt. Durch die elektromotorische Kraft des primären Stromes werden die Ionen an die beiden Elektroden gedrängt. In Folge ihrer Anhäufung entstehen daselbst neue Potentialsprünge, die mit jener elektromotorischen Kraft, ihr ent gegengerichtet, den Stromverlauf nach dem OnM’schen Gesetze bestimmen. Es sind aber nicht alle an den Elektroden angehäuften Ionen elektromotorisch wirksam, sondern stets nur ein Theil der selben, während der Rest neutralisirt wird und zum Potentialsprung nichts beiträgt. Der Bruchtheil der in jedem Augenblicke an den Elektroden sich ansammelnden lonenmenge wird dabei proportional der Differenz zwischen jenem Grenzwerth und dem augenblick lichen Werth der Ansammlung gesetzt. Ist demnach A die elektromotorische Kraft des polarisirenden Stromes, in dessen Schliessungsbogen ein Voltameter mit zwei Metallplatten von der wirksamen Oberfläche und s 2 eingeschaltet ist (die einander abgewendeten Flächen derselben seien mit einem isolirenden Ueberzug versehen); ist ferner W der gesammte Widerstand des Schliessungsbogens, dq die während der Zeit dt durch einen Quer schnitt des Kreises hindurchgehende Elektricitätsmenge, dann wird in dem Intervall dt seitens des Elektrolyten an die Kathode die Elektricitätsmenge -j- dq, an die Anode die Menge — dg herangebracht, von denen jede zu gleichen Theilen + s auf eine bestimmte Menge von Tonen vertheilt wird und sich mit diesen bewegt. Von beiden Mengen sammelt sich ein Theil an den Elektroden an, während ein anderer seine elektrische Ladung mit einer entgegengesetzt gleichen, aus der Elektrode entnommenen neutralisirt. Sind j 1 und ,j 2 die zur Zeit t an der Flächeneinheit der Elektroden vorhandenen polarisirenden lonenmengen, und r 2 die bis zu diesem Zeitpunkte bereits neutralisirten, so gelten die Gleichungen: 1) -f- — = £ (d./j 4- di'i) und -^ = — e(dj 2 + dr 2 ). •Si