Concentrationsketten. Als Säuren dienten dabei Salz-, Schwefel-, Essig-, Phosphor- und Bromwasserstofisäure. Die Uebereinstimmung zwischen den experimentellen und den berechneten Resultaten ist eine befriedigende, insofern die Differenz in den Grenzen der Beobachtungsfehler bleibt. Für den Fall, dass nicht allein Elektro- lyte mit verschiedenen Ionen, sondern auch solche mit ver schiedenen Concentrationen benutzt werden, ist jedoch weder die Gleichung von Nernst, noch diejenige von Planck anwendbar. Der Werth der an der Trennungsfläche verschieden concentrirter Lösungen auftretenden Contactelektricität ist unentbehrlich für die Messung der elektromotorischen Kraft der Einzelelektrode. Er wird dadurch bestimmt, dass man die elektromotorische Kraft verschiedener Ketten misst, in denen die Wasserstoffelektrode Con stant, die angewendeten Elektrolyte aber und ihre Concentrationen verschieden sind. Bei den Versuchen selbst zeigte sich, dass der von der concentrirteren Säure umgebene Wasserstoffpol gegenüber dem verdünnten stets positiv war, d. h. es tritt Wasserstoff an dem concentrirten Pole aus der Lösung aus. Der Verf. theilt Messungen der Contactelektricität zwischen Chlorwasserstoff und anderen Säuren mit (Essig-, Schwefel-, Phosphor-, Bromwasserstoff- säure), ebenso die Werthe der elektromotorischen Kraft der Einzel elektroden bei verschiedenen Säuren verschiedener Concentration. Es ergiebt sich dabei, dass die für die Contactelektricität gefundenen Werthe bis auf 2 bis 5 Proc. genau sind. Endlich misst der Verf. die Werthe der elektromotorischen Kraft von Wasserstoff und Sauerstoff gegenüber Lösungen verschiedener Alkalien. Der dritte Theil handelt von dem Temperaturcoefficienten der Gaskette und von der Aenderung der Lösungstension mit steigender Temperatur. Der Mittelwerth des Temperaturcoefficienten der Wasserstoff-Sauerstoffkette ist ungefähr 0,001411. Bei einer weiteren Reihe von Messungen war stattderbeiden verschiedenen Gase nur Wasserstoff an den beiden Elektroden, dieser aber besass ver schiedene Temperatur. Die dann beobachteten elektromotorischen Kräfte sind sehr gering; die erhaltenen Zahlen zeigen aber deutlich ein allmähliches Steigen der elektromotorischen Kraft mit steigender Temperatur. Die Elektrode mit höherer Temperatur ist stets positiv gegenüber der anderen. Die Weiterentwickelung der NERNST’schen Formel für steigende Temperatur führte zu dem Ergebniss, dass sich die Lösungstension mit der Temperatur ändert und dass sie mit steigender Temperatur proportional der absoluten Temperatur abnimmt.