484 25. Allgemeine Theorie der Elektricität und des Magnetismus. Im Allgemeinen muss die Annahme zugelassen werden, dass auch im primären Kreise, also zwischen Funkenstrecke und Primär- condensator, Knoten auftreten können, deren Nachweis natürlich nach der Brückenmethode nicht möglich ist. Verf. giebt in einem Anhänge ein Verfahren an, welches die Brücke durch einen Condensator ersetzt und so auch die Wellenform im primären Kreise zu untersuchen gestattet. Er hat so die Existenz derartiger Knoten, von denen der eine unter allen Umständen in der primären Funkenstrecke liegt, direct nachweisen können. Man kann somit auch von einem Internodium sprechen, welches den Primärcondensator in sich schliesst. Dieses Inter nodium kann grösser oder kleiner sein, als eine halbe Wellen länge. Im ersteren Falle hat das Potential auf den beiden einander gegenüberliegenden Platten des Primärcondensators gleiches, im zweiten, häufigeren Falle entgegengesetztes Vorzeichen. Aendert man die Capacität dieses Condensators, indem man sie stetig von oo abnehmen lässt, so erscheint bei einem bestimmten, aus der Theorie vorherzusagenden Werthe derselben in dem Condensator ein neuer Knoten, so dass für kleinere Capacitätswerthe das System einen Knoten mehr zählt. Ist endlich die Länge des Primärkreises gross gegen die halbe Wellenlänge, so giebt der Versuch überzählige Knoten, deren Existenz aus der Theorie nicht folgt. C. Br. Strindbeeg. Sur la resonance multiple des ondulations electriques. Arch. sc. phys. (3) 32, 129—137, 1894. Öfvers. Svensk. Vet. Ak. Förli. 51, 235—241, 1894. Die BjERKNEs’sche Theorie der multiplen Resonanz führt zu der Schlussfolgerung, dass die von Sarrazin und de la Rive beob achtete Erscheinung nur einen speciellen Fall darstellt, der dem Vorhandensein einer überwiegenden Dämpfung im Oscillator ent spricht. Verringert man diese und vergrössert gleichzeitig die jenige. des Resonators, so gelangt man theoretisch nach einem complicirteu Zwischenstadium, in welchem die Schwingungsdauer sowohl des Oscillators als des Resonators auf den beobachteten Knotenabstand von Einfluss ist, zu Verhältnissen, bei denen der Oscillator maassgebend, der Resonator dagegen einflusslos ist. Verf. stellt sich die Aufgabe, diese Fälle experimentell zu reali- siren. Die Drahtwellen werden nach der BLONDLOi’schen Methode