Kerr. Quincke. AViechert. 453 nur dann ein, wenn der durch das elektrostatische h eld gehende Strahl senkrecht zu den Kraftlinien seine Polarisationsebene hatte. Bei Schwefelkohlenstoff und einem Paraffinöl von 0,845 specifischem Gewicht trat eine Verzögerung des Strahles ein, bei Colzaöl und Seal-oil (Seekalbthran) eine Beschleunigung. Quincke macht darauf aufmerksam, dass er elf Jahre vorher (Wied. Ann. 19, 773, 1883) dieselbe Frage mit denselben Mitteln zu beantworten gesucht habe, aber nicht das einfache Resultat von Kerr erhalten habe. Er beobachtete in dem Strahle, dessen Polarisations ebene parallel zu den Kraftlinien war, bald eine Verzögerung, bald eine Beschleunigung und schrieb dieses Resultat dem Zusammen wirken von Wirbelbewegung und elektrischem Druck zu. Kehr erwidert, dass zwar Quincke so wie er den jAMix’schen Interferentialrefractor angewendet hätten, dass aber doch die Haupt sache der Anordnung bei ihm ganz anders war, als bei Quincke, nämlich diejenige Anordnung, durch welche es ihm gelang, den directen elektrooptischen Effect scharf zu trennen von dem indirecten, durch Bewegung des Mediums entstandenen. G-:. E. Wiechert. Ueber die Bedeutung des Weltäthers. Sehr. <1. Königsb. Ges. 35, [4—11], 1894. Vortrag, den Verf. vor der Gesellschaft in der Sitzung vom 1. März 1894 gehalten hat. Nach seiner Angabe steht derselbe im Zusammenhang mit einer Untersuchung, welche „die Verwerthung der Faraday - MaxWELL’schen Ideen unter Zugrundelegung der Moleculartheorie erstrebt“ und deren Veröffentlichung vorbereitet wird. Der Vortrag ist im Wesentlichen elementar gehalten und verzichtet vollkommen auf mathematische Deductionen. Die Einzel heiten desselben entziehen sich dem Referat und müssen im Original nachgelesen werden. Der Aether als Sitz der elektrischen und magnetischen Energie wird in seiner grossen Bedeutung für die moderne physikalische Auffassung beleuchtet, die Erscheinungen der Elektrolyse, der elektrisch geladenen Atomcomplexe werden heran gezogen und die enorme Grösse der hier ins Spiel kommenden Kräfte wird an Beispielen veranschaulicht. Den Schluss bildet ein Ausblick auf die präsumptive Weiterentwickelung der Anschauung vom Aether, bei der vielleicht schliesslich alle existirende Energie auf Aetherbewegung zurückgeführt werden könne und die Materie selbst im Sinne der TiioMSON’schen Idee der Wirbelatome sich auf Bewegungsformen des Aethers reducire. C. Bi'.